Bei einem routinemäßigen Blick unter die Motorhaube zur Kontrolle des Ölstands präsentiert sich der Motorblock in einer zentralen, sofort sichtbaren Position als Herzstück des Fahrzeugantriebs. Wie selbstverständlich hat der Motor einen festen Platz. Und hier genau kommt das Motorlager ins Spiel, das für eine Fixierung des Motorblocks sorgt. Ist technisch alles einwandfrei, wirst du als Autofahrer kaum in Berührung mit diesem Bauteil kommen. Ein defektes Motorlager hingegen wirst du vor allem in Form von Vibrationen deutlich zu spüren bekommen. Hier kannst du nachlesen, was in diesem Fall zu tun ist.

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Welche Funktion hat das Motorlager?

Es handelt sich um ein wichtiges Teil der Motoraufhängung, das eine direkte Verbindung mit der Fahrzeugkarosserie herstellt. Oft wird dieses Bauteil aus Metall und Elastomer gefertigt. Ziel ist es, den Motor so zu fixieren, dass möglichst wenig Vibrationen und Geräusche entstehen. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Motorlager im Betrieb hohen Kräften und somit einem gewissen Verschleiß ausgesetzt ist. Das Lager ermöglicht eine begrenzte Bewegung des Antriebs durch die Motorlast und Fahreinflüsse. Dieses Bauteil ist für den Fahrkomfort von großer Bedeutung, da es Schwingungen ausgleicht. Da es sich um ein typisches Verschleißteil handelt, sollte es regelmäßig im Rahmen einer Inspektion von einem Fachmann unter die Lupe genommen werden.

 

Welche Arten von Motorlager gibt es?

Grundsätzlich wird ein Kfz-Experte bei einem Blick in den Motorraum schnell erkennen können, welche Art von Lager verbaut ist. Zu unterscheiden ist prinzipiell zwischen hydraulischen und elektronisch schaltbaren Motorlagern. Während hydraulische Modelle eher konventioneller Natur sind, erfüllen elektronisch schaltbare Motorlager die Anforderungen von modernsten Fahrzeugen für hohen Fahrkomfort. Technologien wie die Direkteinspritzung, Turboaufladung oder auch die Zylinderabschaltung sorgen dafür, dass sich die technischen Steuerungsmöglichkeiten des Motorlagers in den letzten Jahrzehnten deutlich weiterentwickelt haben.

 

Symptome: Wie macht sich ein defektes Motorlager bemerkbar?

Normalerweise wird dein Auto leise und ruhig laufen. Das merkst du z. B., wenn du im Leerlauf vor einer roten Ampel stehst. Machen sich dann aber Vibrationen bemerkbar, kann das ein Hinweis auf einen Defekt am Motorlager sein. Je nach Fahrzeug und Schadensausmaß können die Vibrationen so stark sein, dass sie am Lenkrad oder am Schalthebel spür- und/oder sichtbar sind. Die Vibrationen können auch von ungewöhnlichen Geräuschen begleitet werden, was einen Kontrollbesuch in der Werkstatt zeitnah erforderlich macht. Beim Starten oder Abstellen des Motors kannst du eventuell schlagende Geräusche wahrnehmen, eventuell ist der Motor auch wesentlich unruhiger als üblich.

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Symptomcheck: Das Motorlager kann defekt sein, wenn …

– im Stand Vibrationen vorhanden sind, die vorher nicht zu spüren waren.

– der Motor beim Anlassen/Abstellen deutlich unruhiger ist.

– das Auto plötzlich auffällige Geräusche macht, die vorher nicht zu hören waren.

 

Welche Ursachen und Folgen hat ein defektes Motorlager?

Risse und Brüche am Motorlager sind typische Verschleißerscheinungen, die sich nach einigen Jahren zeigen können. Besonders die energieabsorbierenden Gummielemente unterliegen starken Belastungen. Auch Korrosion am Metall kann ein sichtbares Zeichen für ein funktional beeinträchtigtes Motorlager sein. Problematisch an einem solchen Defekt ist, dass die notwendige Elastizität bzw. dämpfende Wirkung verloren geht. So übertragen sich Vibrationen des Motors auf die Karosserie und umliegende Bauteile im Motorraum.

 

Diese Folgeschäden drohen durch ein defektes Motorlager

Wird der Defekt nicht behoben, können starke Vibrationen auch an anderen Bauteilen teure Folgeschäden verursachen. Sollte sich der Motor im Motorraum durch den Defekt deutlich freier bewegen können, sind Schäden an umliegenden Leitungen und Schläuchen wahrscheinlich. In seltenen Fällen kann das Motorlager reißen, wodurch sich der Motor mehr oder weniger unkontrolliert bewegt. Das zeigt, warum bei den geschilderten Symptomen mit Blick auf den Werterhalt des Fahrzeugs eine Fachwerkstatt aufgesucht werden sollte.

 

Kann ich mit defektem Motorlager weiterfahren?

Angesichts der drohenden Folgeschäden ist es keine gute Idee, den Defekt über einen längeren Zeitraum zu dulden. Wer bereits starke Vibrationen bemerkt, sollte so schnell wie möglich eine Werkstatt aufsuchen. Auch andere Defekte am Fahrzeug verursachen Vibrationen. Zu nennen sind vor allem defekte Reifen (Unwucht) oder beschädigte Achsen (z. B. als Folge einer Kollision). Vibrationen am Lenkrad können auch auf einen Defekt am Lenksystem hinweisen.

 

Verdacht auf Defekt: Was passiert in der Werkstatt?

Ein Kfz-Techniker bzw. -Meister wird nach einer Sichtprüfung schnell feststellen, ob das Motorlager beschädigt und ob ein Austausch notwendig ist. Dabei wird er sofort bestimmen, welche Art von Lager verbaut ist. Stellt der Fachmann einen erhöhten Bewegungsspielraum des Motorblocks fest, ist von einem dringenden Reparaturbedarf auszugehen. Eine Reparatur bzw. Überholung des Lagers ist in den allermeisten Fällen nicht möglich, sodass der Wechsel auch mit Blick auf die zukünftige Stabilität alternativlos ist.

 

Kosten für den Wechsel: Ein Überblick

Grundsätzlich hängen die Kosten für den Wechsel des Motorlagers sehr stark vom Modell, Fahrzeugalter und der Größe ab. Je neuer das Fahrzeug, desto höher fallen die Kosten in der Regel aus. Insofern führt kein Weg an einem individuellen Angebot vorbei, um die Kosten für den Einbau eines neuen Motorlagers zu konkretisieren.

 

Diese Faktoren beeinflussen die Kosten für den Motorlagerwechsel

Ist nur das vordere Lager betroffen, fallen die Kosten geringer aus. Das liegt daran, dass diese Bauteile leichter zugänglich sind. Liegt der Defekt weiter hinten (Getriebelager), fallen die Kosten höher aus. Der Aufwand für den Wechsel (= Arbeitskosten) hängt maßgeblich davon ab, wie der Motor eingebaut ist. Am teuersten wird es, wenn alle Komponenten des Motorlagers erneuert werden müssen. Während bei älteren Fahrzeugen der Wechsel ab etwa 200 Euro möglich sein kann, fallen die Kosten bei neueren Modellen angesichts der hier erwähnten elektronischen Steuerung höher aus (ab etwa 350 Euro). Die Werte solltest du aber nur als grobe Orientierung verstehen. Letztlich sind diese Werkstattkosten mit Blick auf den Werterhalt und drohende Folgeschäden alternativlos.

 
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