Bremsen sind eines der wichtigsten Verschleißteile an Ihrem Auto. Wenn Sie während der Fahrt reibende Geräusche hören oder eine Ihrer Warnanzeigen leuchtet, ist es Zeit für einen Bremsen-Check. In unserem Artikel zeigen wir Ihnen, wie oft eine Wartung der Bremsen notwendig ist. Und welche Kosten bei einem Wechsel der Bremsbeläge auf Sie zukommen.

Kfz-Mechaniker wechselt Bremsen aus.

Alle zwei Jahre sollten Bremsen und Bremsanlagen auf Verschleiß kontrolliert werden.

Jeder Autofahrer weiß, dass eine funktionierende Bremsanlage oberste Priorität in Sachen Sicherheit hat. Doch wann erkennt man, ob eine Bremse ausgewechselt werden muss? Und was muss bei Wartung und oder Austausch der Bremsen beachtet werden? Wir geben nützliche Tipps & Tricks rund ums Thema Bremsen-Wartung.

 

Welche Art von Bremsen haben Sie an Ihrem PKW?

 

Fast alle modernen Autos besitzen heute Scheibenbremsen. Diese haben die davor gängigen Trommelbremsanlagen abgelöst. Scheibenbremsen werden praktisch immer an der vorderen Achse verbaut, da sich das Gewicht dynamisch auf die Vorderachse verlagert und die Bremswirkung dort effektiver ist. Außer bei einzelnen Kleinwagen und Fahrzeugen mit geringer Leistung, wo sie an der Hinterachse angebracht sind.

Scheibenbremsanlagen funktionieren über eine Scheibe auf der Radnabe. Bei Betätigung der Bremse wird auf einem Bremsklotz sitzender Bremsbelag gegen die Scheibe gedrückt und das Rad verlangsamt.

Trommelbremsen funktionieren (wie der Name schon sagt) mittels einer umlaufenden Trommel. Ähnlich wie bei der Scheibenbremse werden Bremsbeläge hier gegen die Trommel gedrückt.

 

Warum wird die Bremse ausgetauscht?

 

Scheibenbremsen bestehen aus mehreren Teilen. Grundsätzlich werden zwei Verschleißteile besonders oft gewechselt: Bremsscheiben und Bremsbeläge. Doch nicht immer müssen alle Teile einer Bremsanlage ausgewechselt werden. Bremsscheiben müssen erneuert werden, wenn ihre Verschleißgrenze erreicht ist. Abgenutzte Bremsscheiben erkennt ein Kfz-Mechaniker auf den ersten Blick. Es bilden sich Rillen und Reifen auf der Reibringfläche sowie ein deutlicher Grat am Rand der Scheibe. Es gibt aber auch einige Hinweise, dass neben dem natürlichen Verschleiß noch andere Probleme an Ihren Bremsen bestehen können.

Folgende Merkmale der benutzten Bremsscheibe können auf Probleme in der Bremsanlage hinweisen. Diese sollte folglich von der Kfz-Werkstatt geprüft werden:

  • ungleichmäßiger Verschleiß: durch ungleichmäßige Funktion des Bremssattels
  • blau gefärbte Oberfläche: durch Überhitzung der Bremsbeläge bzw. Festsetzung von Bremskolben oder Sattel
  • Druckstellen an Anlagefläche: durch Beschädigung und Verschmutzung der Anlagefläche, Verzug der Radnabe
  • verrostete Reibringfläche: durch korrosionsfördernde Mittel (Salz, Reinigungsmittel), Wasserschaden, geringer Gebrauch der Bremse

 

Wann werden Bremsen ausgetauscht?

 

Wir empfehlen, die Bremsanlage alle zwei Jahre auf Verschleiß untersuchen zu lassen. Für einen Bremsen-Check bietet sich zum Beispiel der Radwechsel an. Am häufigsten werden Bremsbeläge oder Bremsscheibe ausgetauscht. Hin und wieder muss aber auch der Bremssattel erneuert werden. Bremsflüssigkeit sollten Sie unabhängig von der restlichen Bremsanlage regelmäßig kontrollieren und dementsprechend wechseln lassen. Die hygroskopische Bremsflüssigkeit zieht Wasser und verfärbt sich mit der Zeit dunkel. Ein Anzeichen für den Wechsel. Denn jetzt lässt die hydraulische Wirkung und damit die Bremswirkung nach.

Wie oft die verschiedenen Verschleißteile der Bremsanlage tatsächlich ausgetauscht werden müssen, ist pauschal nicht festzustellen. Schließlich ist der Verschleiß der Bremse maßgeblich von Materialqualität und Fahrweise abhängig.

Achtung: Beim Wechsel der Bremsscheiben sollten auch immer die Bremsbeläge gewechselt werden. Andersherum müssen die Scheiben nicht zwingend erneuert werden, wenn die Bremsbeläge verschlissen sind. Hinzu kommt, dass bei jedem Austausch von Verschleißteilen der Bremsanlage immer achsweise gewechselt werden sollte.

 

Kfz-Mechaniker in Werkstatt wechselt Bremsen.

Kfz-Mechaniker wechselt Verschleißteile einer Bremsanlage aus.

 

Was passiert beim Wechsel der Bremsen in der Kfz-Werkstatt?

 

Falls Teile der Bremsanlage ausgetauscht werden müssen, wird das Fahrzeug auf eine Bühne gebracht und die Räder abgenommen. Anschließend wird auch der Bremssattel demontiert und ggf. Bremsbeläge und/oder Bremsscheiben gewechselt. Beim Wechsel der Bremsscheiben muss meist der Bremssattelträger zusätzlich abgenommen werden. Da die frischen Beläge und Scheiben dicker sind, werden die Bremskolben neu eingestellt. Die Räder werden wieder montiert und ein letzter Check der Funktionen wird durchgeführt.

Aufgrund der vielen Arbeitsschritte ist ein Wechsel der Bremsen entsprechend aufwändig für die Werkstatt.

 

Was sind die Kosten einer Wartung oder eines Bremsen-Wechsel?

 

Die Preise variieren je nach Modell und Menge der auszutauschenden Verschleißteile. Müssen nur die Bremsbeläge erneuert werden, bewegen sich die Kosten zwischen 100 bis 400 Euro pro Achse. Sind auch die Bremsscheiben zu wechseln, steigen die Kosten um 100 bis 300 Euro.