Assistenz-Systeme lassen sich nachrüsten. Doch halten solche nachträglichen Installationen auch wirklich, was sie versprachen? Der TÜV Süd hat nachrüstbare Assistenzsysteme getestet. In unserem Blog zeigen wir die Ergebnisse.

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Assistenz-Systeme lassen sich heute nachrüsten. Doch wie gut sind diese Lösungen? Der TÜV hat es getestet. Quelle Bild: Sven Krautwald / fotolia

 

Hier geht’s zu: Assistenz-Systeme – Die Serie

 

  • Teil 1: Der Abstandsregeltempomat, Notbremssyteme, Spurwechselassistent
  • Teil 2: Fahrspurassistenten, Tempolimit-Kontrolle, Totwinkel-Alarm, Scheinwerfersysteme
  • Teil 3: Parkassistenten, Rangierassistent, Sprachsteuerung

 

Einpark-Hilfen, Spur- und Abstand-Halter

 

Zeitgemäße Autos haben meist mehr Technik an Bord als die Apollo 11, mit der im Jahr 1969 die ersten Menschen zum Mond reisten. Ob beim Einparken, Abstand oder Spuren halten: Es gibt kaum eine Situation, in der nicht ein Assistent dem Autofahrer behilflich sein könnte. Eine Menge solcher digitalen Copiloten gibt es inzwischen auch zum Nachrüsten. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, denn nicht alle Nachrüstassistenten halten laut TÜV Süd, was sie versprechen.

Beinahe die Hälfte aller Neuwagenkäufer bestellt nach Angaben des TÜV inzwischen eine Einparkhilfe mit, egal ob Kamera, Piepser oder Lenkhilfe. Legt man sich aber einen Gebrauchtwagen ohne eine solchartige Unterstützung zu und möchte dennoch nicht auf den Komfort verzichten, hilft nur der Gang zum Zubehörhandel. Die dort angebotenen Produkte lassen sich zwar normalerweise unproblematisch an das Steuergerät anschließen, sind jedoch oftmals optisch nicht so elegant zu integrieren wie ein Originalprodukt. Wird eine Kamera verbaut, muss oft auch ein weiterer Bildschirm im Innenraum platziert werden, da die Nutzung eines ab Werk eingebauten Displays aus Sicherheitsgründen in der Regel nicht machbar ist. Wie bei allen Nachrüstteilen im Sicherheitsbereich empfiehlt der TÜV den Einbau durch eine Fachwerkstatt. Die richtige Werkstatt kann mit Portalen wie Autoreparaturen.de gefunden werden.

 

Apps dienen zur Unterstützung

 

Inzwischen gibt es sogar Smartphone-Apps, die als Spurhalteassistent dienen sollen. Hier von ist aber abzuraten, da das Smartphone zwar bei Rechenleistung und Kameraeigenschaften mit den Originalteilen mithalten kann, jedoch nicht bei der Software. Außerdem fehlt dem Gerät die Information, wohin der Fahrer gerade lenkt. Seriensysteme erhalten diese vom Lenkwinkelsensor. Auch andere Spurhalteassistenten werden auf dem Zubehörmarkt offeriert. Jedoch auch hier ist Vorsicht geboten, da die Assistenten nur funktionieren, wenn eine Begrenzungslinie am Straßenrand vorhanden ist. Auf Nummer sicher gehen geht man fast ausschließlich mit Originalsystemen vom Hersteller.

Regensensoren gehören dagegen zu den einfacheren Aufrüstungsmöglichkeiten. Relevant ist hier die Platzierung des Sensors. Er muss an einer Stelle sitzen, die der Scheibenwischer säubert. Vorsicht ist allerdings bei dem Anschluss an die Bordelektronik ratsam.

Gerade auf langen Strecken erweist sich ein Tempomat als äußerst komfortabel und entlastet den Gasfuß enorm. Moderne Autos haben oft ein elektronisches Gaspedal, wodurch ein Tempomat häufig mehrheitlich durch simples Aufspielen einer Software vom Händler nachgerüstet werden kann. Solche Lösungen sind von den werksseitig eingebauten nicht unterscheidbar und deshalb die erste Wahl.

Ebenso weit oben auf der Wunschliste bei Assistenzsystemen steht ein Abstandswarner. Während ab Werk eingebaute Lösungen jedoch auf die Kombination von Radargeräten, Kameras und ausgefeilter Software setzen, greifen Nachrüstanlagen oft nur auf eine Kamera zurück. Dies ist nach Auffassung des TÜVs zu wenig.