Überhaupt keine Frage: Kinder müssen im Auto nicht nur richtig angeschnallt sein, sondern auch einen passenden Kindersitz nutzen. So will es das Gesetz, denn für Kinder gerade unter 6 Jahren ist das Verletzungsrisiko bei einem Autounfall sehr hoch. Crashtests und Untersuchungen zeigen, wie wichtig ein funktionaler Schutz für Kinder im Auto ist. Aber: Gut ein Drittel der Kinder ist nicht richtig angeschnallt, was fatale Folgen haben kann. Auch ein zu großer oder kleiner Kindersitz erhöht das Verletzungsrisiko. Sicherheitsgurte und Kindersitze sind richtig zu verwenden, um das Verletzungsrisiko zu minimieren!Gründe genug, hier einen sicherheitsorientierten und prüfenden Blick auf Sicherheitsgurte und Kindersitze zu werfen. Isofix ist zwar in vielen Fahrzeugen zu einem sicheren Standard geworden, aber Gurte spielen nach wie vor eine Schlüsselrolle.

Sicherheitsgurte undKindersitze richtig verwendet
   

Sicherheitsgurte und Kindersitze: eine Lebensversicherung!

Crashtests zeigen, dass besonders Kleinkinder im Falle unzureichender Sicherung durch Sicherheitsgurte und Kindersitze einem erheblichen Risiko ausgesetzt wird. Gerade Schleudertraumata sind häufig als Unfallfolge zu beklagen. Ist das Kind durch den Gurt nicht richtig gesichert, besteht zudem die Gefahr, dass sich der Körper aus dem schützenden Sitz löst. Generell ist das Verletzungsrisiko bei Kindern etwa 7 Mal so hoch wie bei Erwachsenen. Das zeigt, dass mit Blick auf Sicherheitsgurte und Kindersitze nichts dem Zufall überlassen bleiben darf.

 

Rechtliche Ausgangslage: Sicherheitsgurte und Kindersitze

Wichtig zu wissen ist als entscheidender Hintergrund, dass Schutzvorrichtungen wie Gurte für Erwachsene konzipiert sind. Kinder brauchen daher spezielle Sitze oder Erhöhungen, um vom Anschnallgurt effektiv geschützt werden zu können. Konkret bedeutet das, dass Kinder bis zum 12. Lebensjahr (oder 150 cm Körpergröße) nur mit einem geeigneten Kindersitz mitfahren dürfen (vergleiche Paragraf 21 der Straßenverkehrsordnung). Der verwendete Kindersitz muss zu Gewicht und Größe passen, die Gruppen 0 (bis 10 Kilogramm) bis 3 (22 bis 36 Kilogramm) sind entsprechend zielgerichtet zu wählen. Achte bei der Auswahl auf sicherheitsrelevante Prüfsiegel und Crashtests, falls verfügbar.

In neueren Fahrzeugen lassen sich die meisten Kindersitze mit Isofix schnell montieren, der Gurt ist dann in den vorgesehenen Halterungen zu befestigen. Säuglinge werden in Babyschalen am sichersten im Auto befördert, die rückwärts gerichtet sind. Viele funktionieren mit einer Basis, die mit Isofix kompatibel ist. Ansonsten ist das Anlegen des Gurtes wie unten folgt genau nach Herstelleranweisung durchzuführen. Auf dem Beifahrersitz muss der Airbag deaktiviert werden, da er ansonsten für massive Verletzungen bei einem Crash sorgen könnte. Ist die Deaktivierung bei älteren Fahrzeugmodellen nicht möglich, gehört die Babyschale auf den Rücksitz.

 

Sicherheitsgurte richtig anlegen: Das ist wichtig

Wichtig ist, dass Gurte straff verlaufen und recht eng sitzen, sodass die Gefahr durch Schleuderverletzungen minimiert wird. Je nach Klasse und Größe des Kindes gibt es verschiedene Anschnallsysteme wie Hosenträgergurte, Dreipunktgurte und spezielle Fangkörper. Diese Komponenten sind immer sehr exakt nach Herstellervorgaben zu nutzen. Prüfe die Bedienungsanleitung und ggf. verfügbare Videos, um dein Kind richtig anzuschnallen. Ein straffer und enger Gurtverlauf ist wichtig für eine optimale Schutzfunktion. Das gilt als Grundsatz für das Anschnallen immer, völlig unabhängig vom jeweiligen Kindersitz.

Der ADAC weist immer wieder darauf hin, dass dicke Jacken im Auto ausgezogen werden sollten. So soll ein optimales Anliegen des Gurtes gewährleistet sein. Folglich sollten die Gurte in der Sommersaison wegen leichterer Kleidung entsprechend justiert werden.

 

Kindersitz ohne Isofix im Auto montieren: Das gilt

Kindersitze und Babyschalen lassen sich auch ohne Isofix sicher im Auto montieren mit einem Dreipunktgurt. Hierzu musst du alle Schritte durchgehen und am Ende den sicheren Halt prüfen. Kindersitzhersteller geben den Gurtverlauf exakt an, dieser ist strikt zu befolgen. An diesen Kindersitzen helfen farbliche Markierungen, den richtigen Gurtpfad zu finden. Lasse dir am besten im Fachgeschäft die Installation zeigen, damit sich Fehler oder falsche Gewohnheiten erst gar nicht einschleichen können. Grundsätzlich verläuft der Gurt straff oberhalb der Schulter und möglichst gerade über den Bauch. Dabei darf der Gurt nicht unter dem Arm verlaufen, weil der Körper bei einem Aufprall nicht mehr richtig gehalten werden könnte. In einer falschen Position kann der Gurt auch zu Verletzungen führen. Du siehst also, wie wichtig der richtige Gurtverlauf ist. Er darf auch nicht verdreht sein.

Natürlich muss der Sitz mit dem Kind mitwachsen, sodass Kopfstützen und Gurtposition regelmäßig auf einen optimalen Sitz überprüft werden müssen.

 

Reboarder als Sicherheitsupdate im Auto?

Noch vor Jahrzehnten waren Kinder auf der Rückbank fast gar nicht gesichert, bis heute hat sich sehr viel getan. Das erkennst du vor allem an Reboardern, die sich in den letzten Jahren zum neuesten Sicherheitsstandard entwickelt haben. Damit fahren Kleinkinder bis ca. 4 Jahre rückwärts mit, eine spezielle Basis verleiht dem Sitz Stabilität. Der Vorteil ist, dass bei einem Frontalaufprall die Kraft breitflächig auf den Körper übertragen wird, nicht nur auf Hals und Nacken. Mama und Papa verlieren den Nachwuchs mit speziellen Innenspiegeln nicht aus dem Auge.

 

Installation / Wartung immer strikt nach Herstellervorgaben

Die wichtigsten Grundregeln für maximale Sicherheit hast du nun mit Blick auf Sicherheitsgurte und Kindersitze nachvollziehen können. Bei Installation und Wartung solltest du immer strikt nach Herstellervorgaben vorgehen, Schritt für Schritt. Richtiges Einrasten bei Isofix wird dir mit der Signalfarbe grün angezeigt. Bei der Reinigung solltest du auf aggressive Chemie verzichten und ggf. spezielle Schutzbezüge nutzen. In der Regel sind die Stoffteile von Kindersitzen aber auch waschbar.

Nach einem Unfall ist die Sicherheit von Kindersitzen zu prüfen, sie könnten Schaden genommen haben. Aus diesem Grund ist auch Vorsicht beim Kauf von gebrauchten Kindersitzen geboten, da sie nach längerer Nutzungsdauer ggf. schon einen strukturellen Schaden aufweisen und es bei einem Unfall so zu Ermüdungsbrüchen kommen kann.

 

Checkliste mit Tipps für Sicherheitsgurte und Kindersitze: Diese Fehler vermeiden

  • Zu loser Gurt als klassischer Fehler: Ein Gurt nutzt bzw. schützt nur, wenn er richtig positioniert und vor allem eng am Körper anliegt. Gurte in Kindersitzen selbst verfügen im Regelfall nicht über Automatikgurte, sodass sie manuell straff gezogen werden sollten. Mehr als ein Finger sollte zwischen Gurt und Kind nicht passen. Zu schlaffe Gurte bergen die Gefahr, dass sich das Kind aus dem Gurt befreien kann. Kindlicher Protest darf an dieser sicherheitskritischen Stelle nicht zum Erfolg führen.
  • Bei Babyschalen wird der Gurt zuerst über das Beinende und dann ins Gurtschloss gelegt. Der so verbleibende Diagonalgurt wird am Kopfteil der Babyschale nach Herstellervorgaben fixiert. Viele beachten diese Reihengolge nicht.
  • Oft ist die Montage fehlerhaft, wenn Gurte nicht in die vorgesehenen Führungshilfen gelegt werden. Prüfe ganz genau, welche Angaben der Hersteller zur korrekten Installation macht.
 

Fazit: Sicherheitsgurte und Kindersitze richtig verwenden

Mit diesem Ratgeber konntest du die wichtigsten Sicherheitsaspekte mit Blick auf Sicherheitsgurte und Kindersitze nachvollziehen. Der beste Kindersitz ist letztlich wertlos, wenn er nicht richtig montiert ist bzw. Sicherheitsgurte nicht richtig anliegen. Bei Kauf und Installation kannst du jetzt mit jedem Handgriff für ein maximales Sicherheitsniveau im Auto sorgen und deiner Verantwortung gerecht werden. Achte auch auf verfügbare Testergebnisse, wobei Eltern abgesehen von der Crashsicherheit auch an anderen Kriterien wie der Schadstoffbelastung interessiert sein werden.

Gurt los und dann sofort losstürmen? Nach dem Abschnallen sollte die Sicherheit nicht sofort gefährdet werden. Es empfiehlt sich, Kinder nach Möglichkeit immer auf der Gehwegseite aussteigen zu lassen.

 
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