Du hast (große) Pläne, die eine Anhängerkupplung für eine sichere Transportlösung notwendig machen? Vielleicht hast du das Camping für dich entdeckt und möchtest nun einen Wohnwagen mit dem eigenen PKW ziehen. Oder aber es steht ein Umzug an und du möchtest mit einem Anhänger selbst größere Lasten bewegen?

In jedem Fall wirst du als tragende Verbindung eine Anhängerkupplung brauchen. Welche Modelle zur Verfügung stehen und was bei der Nachrüstung zu beachten ist, kannst du in 4 Minuten Lesezeit hier prüfen. Statistische Auswertungen zeigen, dass etwa 25 % aller PKW in Deutschland eine Anhängerkupplung haben.

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Welcher Führerschein ist für die Nutzung einer Anhängerkupplung erforderlich?

Doch bevor wir zur Technik selbst kommen, wirst du dir bestimmt schon diese Frage gestellt haben: „Brauche ich einen Anhängerführerschein?“ Einen speziellen Anhängerführerschein (= Klasse BE) brauchst Du als Fahrerlaubnis nur, wenn das gesamte Gespann mehr als 3,5 Tonnen an zulässiger Gesamtmasse aufweist. Insgesamt dürfen es nicht mehr als 7 Tonnen sein. Ist das Gesamtgespann nicht schwerer als 4,25 Tonnen, reicht auch die Führerscheinklasse B96. Damit können laut Caravan Fachverband 50 % der Wohnwagen gezogen werden, die Klasse BE eröffnet dir mehr Handlungsspielräume.

Mit der gängigen Führerscheinklasse B (früher Klasse 3) darf das Gesamtgewicht von Fahrzeug und Anhänger nicht über 3,5 Tonnen liegen. Hast du den Führerschein vor 1999 gemacht, kannst du gemäß Klasse 3 mehr Freiheiten nutzen: Hier sind bis zu 7,5 Tonnen Gesamtgewicht möglich.

Tipp: Prüfe genau, welche Führerscheinklasse du hast und welche Masse du ziehen möchtest. Dann wird klar, ob du noch eine neue Führerscheinklasse erwerben musst. Bedenke, dass du je nach Zuglast mit einer gewissen Vorlaufzeit und ggf. mit weiteren Kosten von bis zu 1.000 Euro zu rechnen hast.

 

Was ist bei der Nachrüstung einer Anhängerkupplung zu beachten?

Rein technisch gesehen ist die Montage an fast jedem PKW möglich. Aber: Nicht jedes Fahrzeug ist dafür ausgelegt, einen Anhänger zu ziehen. Hierzu ist ein Blick in den Fahrzeugschein notwendig. Die Angaben zur maximalen Anhängelast sind zu prüfen. Dann weißt du, ob dein Auto z. B einen ganz bestimmten Wohnwagen ziehen kann. Spezielle Karosserieformen bei Elektrofahrzeugen können explizit nicht für das Ziehen schwerer Lasten ausgelegt sein. Mit dem Blick auf Führerschein und Fahrzeugschein ist deine Ausgangslage klar bestimmt, sodass die Auswahl einer Anhängerkupplung zielfokussiert voranschreiten kann.

 

Welche Arten von Anhängerkupplung gibt es?

Für die Nachrüstung stehen dir diese Optionen offen:

  • Starre und schwenkbare Anhängerkupplung
  • Abnehmbare Anhängerkupplung

Starre Modelle werden fest am Fahrzeug montiert, sie sind typischerweise dauerhaft im Einsatz. Möchtest du nur gelegentlich einen Wohnwagen oder Anhänger ziehen, ist eine abnehmbare Anhängerkupplung zu empfehlen. Zu bedenken ist, dass die Unfallgefahr durch eine Anhängerkupplung steigt, Auffahrunfälle sind schneller passiert. Mit schwenkbaren Anhängerkupplungen entscheidest du dich für eine komfortable Dauerlösung: Diese Kupplung wird fest montiert, sie lässt sich bei Nichtgebrauch aber unter dem Auto einfahren. Das setzt voraus, dass ein Auto die baulichen Möglichkeiten hierzu eröffnet.

Zwischenfazit: Dein Budget und deine Gebrauchsgewohnheiten entscheiden maßgeblich über die Frage, welche Anhängerkupplung die richtige ist. Du solltest dir im Klaren darüber sein, wofür und wie oft du sie nutzen möchtest.

 

Was gilt für abnehmbare Anhängerkupplungen?

Abnehmbare Anhängerkupplungen eignen sich gut für die gelegentliche Nutzung. Rechtlich gesehen gibt es keine Pflicht, die Kupplung nach Gebrauch zu demontieren. Durch die Erhöhung der Unfallgefahr und mögliche Probleme bei der Schadensregulierung kann es aber sinnvoll sein, die namensgebende Funktion einer abnehmbaren Kupplung tatsächlich zu nutzen. Welche Art von Anhängerkupplung du auch immer nachrüsten lassen willst, sie darf das Kennzeichen nicht verdecken.

 

Wie kann ich eine Anhängerkupplung nachrüsten?

Es versteht sich von selbst, dass absolut sicherer Halt angesichts hoher Traglasten unverzichtbar ist. Daher solltest du die Nachrüstung einer Kfz-Werkstatt überlassen, jeder Handgriff muss sitzen. Es ist notwendig, die Heckstoßstange und die Verkleidung zu demontieren. Mit einer Anhängersteckdose ist auch der fachmännische Anschluss an das Stromnetz erforderlich, schließlich müssen auch die Bremslichter von Anhänger oder Wohnwagen für die Verkehrssicherheit funktionieren.

 

Wie viel kostet eine Anhängerkupplung?

Für starre und abnehmbare Anhängerkupplungen kannst du mit Preisen ab 500 Euro inkl. Einbau rechnen, schwenkbare Modelle sind ab etwa 1.000 Euro zu haben. Je nach Ausführung kommen noch weitere Kosten für einen Elektrosatz hinzu (etwa 100 Euro).

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Ist eine Anhängerkupplung eintragungspflichtig?

Die meisten modernen Anhängerkupplungen sind nicht eintragungspflichtig. Über dieses Thema wird dich dein Kfz-Fachbetrieb aufklären können. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass die Anhängerkupplung die EU-Zulassung besitzt. In Kombination mit einer fachmännischen Installation gehst du auf Nummer sicher.

 

Fazit mit Checkliste

Du weißt jetzt, welche Modelle infrage kommen, worauf bei der Auswahl zu achten ist und welche Kosten ungefähr anfallen.

Nutze diese Checkliste als handlungsorientierte Zusammenfassung:

  1. Nutzungsprofil: Was willst du mit der Anhängerkupplung bewegen und wie oft?
  2. Blick auf den Führerschein und in den Fahrzeugschein: Welches zulässige Gesamtgewicht dürfen du und dein Auto bewegen? Wenn Punkt 1 geklärt ist, kann sich die Notwendigkeit eines Anhängerführerscheins für Wohnwagen ergeben.
  3. Lege dein Budget fest und überlege, welche Art von Anhängerkupplung es sein soll.
  4. Vereinbare einen Werkstatttermin für die Nachrüstung und lasse dich vorher beraten.
  5. Losfahren kannst du erst, wenn du die notwendige Fahrerlaubnis hast (mit einem Führerschein, der vor 1999 ausgestellt wurde, hast du in der Regel schneller freie Fahrt).
 

Sicheres Fahren bedarf einiger Erfahrungswerte

Halt! Zum Schluss wollen wir noch ein bisschen auf die Bremse treten! Bevor es jetzt mit dem Wohnwagen auf große Entdeckungstour geht, solltest du dich mit dem Gewicht und dem veränderten Fahrverhalten vertraut machen. Der Bremsweg wird länger, der Anhänger bietet Wind eine Angriffsfläche und er kann auch ausscheren. Auch wenn du den passenden Führerschein schon hast, kann dir ein spezielles Fahrsicherheitstraining mehr Souveränität verleihen. Das gilt vor allem für den Fall, dass du dem Ziehen größerer Lasten mit Respekt gegenüberstehst.

Ein solches Training zeigt dir, wie sich kritische Verkehrssituationen sicher beherrschen lassen. Denn im Ernstfall bleiben oft nur wenige Zehntelsekunden, um die richtige Entscheidung hinter dem Steuer zu treffen.

 
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