Steht bei dir bald die Hauptuntersuchung an und die Kontrollleuchte für den Reifendrucksensor leuchtet? Dann solltest du aufmerksam werden. Ein nicht funktionierendes Reifendruckkontrollsystem, kurz RDKS, kann dazu führen, dass du keine TÜV-Plakette bekommst. Denn bei vielen Fahrzeugen ist der Reifendrucksensor inzwischen TÜV-relevant – und ein Defekt wird als erheblicher Mangel eingestuft.
Aber gilt das für jedes Auto? Und was passiert, wenn das RDKS defekt ist oder gar nicht vorhanden? In diesem Artikel findest du die Antworten auf die wichtigsten Fragen. Du erfährst, ob dein Fahrzeug betroffen ist, wie du Probleme rechtzeitig erkennst und was ein defekter Reifendrucksensor vor dem TÜV kosten kann.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Ist ein Reifendrucksensor TÜV-relevant?
- 2 Was passiert beim TÜV, wenn der Reifendrucksensor defekt ist?
- 3 Reifendruckkontrollsystem beim TÜV: So funktioniert RDKS
- 4 RDKS defekt: Diese Symptome und Ursachen solltest du kennen
- 5 Kosten bei defektem Reifendrucksensor vor dem TÜV
- 6 Häufig gestellte Fragen zum Thema: Reifendrucksensor beim TÜV
- 6.1 Kann ich mit einem defekten Reifendrucksensor durch den TÜV kommen?
- 6.2 Ist ein Reifendrucksensor TÜV-relevant, wenn ich ihn nachträglich eingebaut habe?
- 6.3 Gilt die RDKS-Pflicht auch in Österreich?
- 6.4 Woher weiß ich, ob mein Auto ein RDKS-System hat?
- 6.5 Was mache ich, wenn nach dem Reifenwechsel die Reifendruck-Kontrollleuchte leuchtet?
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Ist ein Reifendrucksensor TÜV-relevant?
Ob ein Reifendrucksensor bei der Hauptuntersuchung eine Rolle spielt, hängt vor allem vom Baujahr und der Zulassung deines Fahrzeugs ab. Für viele Autos ist ein funktionierendes Reifendruckkontrollsystem mittlerweile Pflicht. Doch es gibt Ausnahmen – vor allem bei älteren Modellen. Hier erfährst du, ab wann RDKS beim TÜV geprüft wird und ob dein Fahrzeug betroffen ist.
Ab wann ist ein RDKS beim TÜV Pflicht?
Seit dem 1. November 2014 müssen alle neu zugelassenen Fahrzeuge mit einem Reifendruckkontrollsystem ausgestattet sein. Diese gesetzliche Vorgabe gilt in der gesamten EU. Wenn dein Auto nach diesem Stichtag erstmals zugelassen wurde, wird das RDKS bei jeder TÜV-Prüfung kontrolliert.
Auch Fahrzeuge mit einer EU-Typgenehmigung ab dem 1. November 2012 sind betroffen. Diese Autos müssen ein RDKS entweder serienmäßig oder nachträglich eingebaut haben, damit sie die Vorgaben erfüllen.
Welche Fahrzeuge benötigen Reifendrucksensoren beim TÜV?
Alle Pkw, die nach dem 1. November 2014 neu zugelassen wurden, benötigen ein funktionierendes Reifendruckkontrollsystem. Das gilt sowohl für Benziner als auch für Diesel, Hybrid- oder Elektrofahrzeuge. Auch viele Wohnmobile und Transporter unterliegen der RDKS-Pflicht, sofern sie nach dem Stichtag zugelassen wurden.
Ob dein Fahrzeug dazugehört, erkennst du unter anderem im Fahrzeugschein – dort findest du unter Ziffer 6 das Datum der Typgenehmigung. Bei Unsicherheit hilft auch ein Blick ins Bordhandbuch oder eine Anfrage beim Hersteller.
Ist RDKS auch bei älteren Fahrzeugen TÜV-relevant?
Wenn dein Auto vor dem 1. November 2014 zugelassen wurde und keine spätere Typgenehmigung hat, bist du von der Pflicht ausgenommen. In diesem Fall ist das Reifendruckkontrollsystem nicht TÜV-relevant – auch wenn dein Fahrzeug freiwillig mit einem System ausgestattet ist.
Aber Achtung: Wenn dein älteres Fahrzeug nachgerüstete RDKS-Sensoren besitzt und diese nicht funktionieren, kann es dennoch zu Problemen bei der HU kommen. Viele Prüfer tragen dann einen Hinweis als geringen Mangel ein – auch wenn das keinen Einfluss auf die Plakette hat.
Was passiert beim TÜV, wenn der Reifendrucksensor defekt ist?
Ein Reifendrucksensor gehört bei vielen Fahrzeugen zur sicherheitsrelevanten Ausstattung. Funktioniert das System nicht, wird das bei der Hauptuntersuchung genau geprüft. Je nach Fahrzeugtyp kann ein defektes RDKS zu einem erheblichen Mangel führen – und damit zur Verweigerung der Prüfplakette.
Wann gilt ein defekter Reifendrucksensor als erheblicher Mangel?
Ein RDKS ist dann TÜV-relevant, wenn dein Fahrzeug laut Gesetz damit ausgerüstet sein muss. In diesem Fall führt ein nicht funktionierendes System zu einem erheblichen Mangel. Das bedeutet: Du bekommst keine Plakette, sondern musst den Mangel innerhalb eines Monats beheben und das Auto erneut vorstellen.
Der Prüfer erkennt das Problem entweder durch eine Warnmeldung im Display oder bei der Sichtkontrolle über eine leuchtende Reifendruck-Kontrollleuchte. Auch ein dauerhaft inaktives System kann auffallen – selbst dann, wenn es im Alltag nicht gestört hat.
Bekommst du ohne funktionierendes RDKS eine TÜV-Plakette?
Wenn das RDKS bei deinem Fahrzeug vorgeschrieben ist, bekommst du ohne funktionierende Sensoren keine Plakette. Anders sieht es bei älteren Fahrzeugen ohne RDKS-Pflicht aus. Hier wird ein nicht funktionierendes System meist nur als geringer Mangel vermerkt – das hat keinen Einfluss auf die Vergabe der Prüfplakette.
Wichtig ist aber: Sobald dein Fahrzeug unter die RDKS-Pflicht fällt, wird die Funktion zwingend geprüft. Das gilt unabhängig davon, ob du das System selbst nutzt oder nicht.
Wie viel Zeit bleibt dir bei RDKS-Mängeln zur Nachprüfung?
Wird ein erheblicher Mangel wie ein defekter Reifendrucksensor festgestellt, hast du exakt einen Monat Zeit, um das Problem zu beheben. Danach musst du das Fahrzeug zur Nachuntersuchung beim TÜV oder einer anerkannten Prüforganisation vorführen.
Wenn du die Frist versäumst, verfällt die komplette Prüfung – und du musst die HU erneut und vollständig bezahlen. Es lohnt sich also, rechtzeitig zu reagieren und die Sensoren vorab in einer Werkstatt prüfen zu lassen.
Reifendruckkontrollsystem beim TÜV: So funktioniert RDKS
Damit du verstehst, warum das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) beim TÜV relevant ist, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Technik dahinter. Denn nicht jedes System arbeitet gleich – und gerade beim Reifenwechsel oder bei Fehlermeldungen ist das wichtig zu wissen.
Unterschied zwischen direktem und indirektem RDKS
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Reifendruckkontrollsystemen:
- Direktes RDKS: Hier sind Sensoren in den Reifenventilen verbaut, die den Reifendruck und die Temperatur messen. Diese Werte werden per Funk an das Steuergerät weitergeleitet. Du bekommst also jederzeit exakte Messdaten angezeigt.
- Indirektes RDKS: Dieses System arbeitet mit den vorhandenen ABS- oder ESP-Sensoren. Es erkennt einen Druckverlust über die veränderte Drehzahl der Räder – ein platter Reifen dreht sich schneller. Die Druckwerte selbst misst das System nicht.
Beide Varianten sind vom Gesetzgeber zugelassen. Beim TÜV ist entscheidend, dass das jeweilige System zuverlässig arbeitet – egal ob direkt oder indirekt.
Wie erkennst du ein funktionierendes Reifendruckkontrollsystem?
Im Cockpit erscheint beim Einschalten der Zündung meist ein Symbol für die Reifendruckkontrolle. Dieses erlischt nach dem Start, wenn das System fehlerfrei arbeitet. Leuchtet das Symbol dauerhaft oder erscheint eine Meldung wie „Reifendruckkontrolle ausgefallen“, solltest du das vor der Hauptuntersuchung prüfen lassen.
Auch während der Fahrt überprüft das RDKS ständig den Druck. Meldet das System einen Druckverlust, erkennst du das durch eine Warnleuchte oder einen Hinweis im Bordcomputer. Wenn du solche Hinweise ignorierst, kann das beim TÜV auffallen – selbst wenn der Druck in Ordnung ist.
Wo findest du Informationen zu RDKS im Fahrzeugschein?
Wenn du wissen möchtest, ob dein Auto ein Reifendruckkontrollsystem haben muss, lohnt sich ein Blick in den Fahrzeugschein. Unter Ziffer 6 steht das Datum der Typgenehmigung. Liegt dieses nach dem 1. November 2012, ist ein RDKS bei Neufahrzeugen Pflicht – und somit TÜV-relevant.
Auch bei gebrauchten Fahrzeugen kannst du über das Handbuch oder durch eine Anfrage beim Hersteller herausfinden, ob ein Reifendrucksensor vorgeschrieben ist oder nachgerüstet wurde.
Checkliste Reifen – worauf du vor der Hauptuntersuchung achten solltest
Unsicher, ob deine Reifen für den TÜV bereit sind? In dieser praktischen Checkliste erfährst du, welche Punkte rund um Profil, Reifendruck und Sensoren vor der HU besonders wichtig sind. So gehst du auf Nummer sicher.
Zur Reifen-ChecklisteRDKS defekt: Diese Symptome und Ursachen solltest du kennen
Ein Reifendruckkontrollsystem funktioniert meist unauffällig im Hintergrund – bis plötzlich die Kontrollleuchte im Cockpit angeht. Ein defektes RDKS fällt nicht immer sofort auf, ist aber spätestens beim TÜV ein Thema. Hier erfährst du, woran du Probleme erkennst und was dahinterstecken kann.
Typische Fehlermeldungen bei defekten Reifendrucksensoren
Ein kaputter Reifendrucksensor macht sich oft durch eine dauerhafte Warnmeldung bemerkbar. Je nach Fahrzeugmodell kann das zum Beispiel so aussehen:
- Reifendruckkontrollsystem ohne Funktion
- Reifendrucksensor defekt
- Reifendruck überprüfen
- Reifendruckkontrolle ausgefallen
- RDKS-Symbol leuchtet dauerhaft
Wenn du solche Hinweise bekommst, solltest du den Fehler nicht ignorieren – denn spätestens bei der Hauptuntersuchung wird der TÜV das System prüfen.
Reifendruck-Kontrollleuchte und ihre Bedeutung beim TÜV
Die Reifendruck-Kontrollleuchte ist mehr als nur ein Warnsignal. Wenn sie dauerhaft aktiv ist oder blinkt, signalisiert das einen möglichen Defekt im System. Genau das gilt beim TÜV als Hinweis auf einen Mangel.
Auch wenn der tatsächliche Reifendruck korrekt ist, aber das System eine Störung meldet, wird das beim TÜV als Problem gewertet – besonders bei Fahrzeugen, bei denen das RDKS gesetzlich vorgeschrieben ist.
Probleme nach Reifenwechsel – RDKS richtig anlernen
Viele RDKS-Probleme entstehen nach einem Reifenwechsel. Vor allem bei direktem RDKS müssen die Sensoren oft neu angelernt oder programmiert werden. Wird das vergessen oder falsch durchgeführt, erkennt das System die neuen Sensoren nicht – und zeigt eine Fehlfunktion an.
In der Werkstatt wird das meist automatisch mitgemacht. Wenn du den Reifenwechsel selbst erledigst, solltest du prüfen, ob dein Auto ein Anlernverfahren benötigt. Einige Fahrzeuge bieten dafür eine manuelle Kalibrierung über das Bordmenü – andere brauchen ein spezielles Diagnosegerät.
Kosten bei defektem Reifendrucksensor vor dem TÜV
Ein defekter Reifendrucksensor kann nicht nur dazu führen, dass du keine TÜV-Plakette bekommst – er kann auch finanziell spürbar werden. Je nach Fahrzeugmodell und Werkstatt unterscheiden sich die Preise deutlich. In der folgenden Übersicht siehst du, mit welchen RDKS-Kosten du rechnen musst:
Maßnahme | Kosten (ca.) | Hinweise |
---|---|---|
Prüfung des RDKS-Systems | 15 – 30 € | Häufig Teil des Reifenservices oder HU-Vorbereitungschecks |
Neuer Reifendrucksensor (pro Stück) | 35 – 80 € | Preis abhängig von Fahrzeugmodell und Sensor-Typ (original oder Zubehör) |
Einbau + Anlernen eines Sensors | 20 – 60 € | Bei direktem RDKS erforderlich, oft beim Reifenwechsel mit angeboten |
Nachrüstung eines RDKS-Systems | 150 – 400 € | Nur nötig bei Umbau oder Austausch kompletter Felgensätze |
Nachuntersuchung beim TÜV wegen RDKS-Mangel | 12 – 30 € | Nur bei erheblichem Mangel – innerhalb eines Monats nachbessern nötig |
Wenn du rechtzeitig auf die Warnsignale achtest, kannst du viele dieser Kosten vermeiden – zum Beispiel durch eine einfache Wartung vor der HU.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema: Reifendrucksensor beim TÜV
Kann ich mit einem defekten Reifendrucksensor durch den TÜV kommen?
Nur, wenn dein Fahrzeug nicht unter die RDKS-Pflicht fällt. Bei allen Fahrzeugen, die ab dem 1. November 2014 neu zugelassen wurden (oder eine Typgenehmigung ab dem 1. November 2012 haben), ist ein funktionierendes RDKS Pflicht. Ist der Reifendrucksensor defekt, bekommst du keine TÜV-Plakette.
Ist ein Reifendrucksensor TÜV-relevant, wenn ich ihn nachträglich eingebaut habe?
Wenn dein Fahrzeug nicht zur RDKS-Pflicht gehört, ist ein nachgerüsteter Sensor nicht automatisch TÜV-relevant. Funktioniert das nachgerüstete System aber nicht, kann es trotzdem als geringer Mangel eingetragen werden – ohne Auswirkungen auf die Plakette.
Gilt die RDKS-Pflicht auch in Österreich?
Ja, auch in Österreich ist das Reifendruckkontrollsystem bei Neuwagen ab November 2014 vorgeschrieben. Bei der §57a-Begutachtung (Pickerl) wird ein defektes RDKS als Mangel gewertet, wenn es gesetzlich vorgeschrieben ist.
Woher weiß ich, ob mein Auto ein RDKS-System hat?
Schau in deinen Fahrzeugschein unter Ziffer 6 – dort steht das Datum der Typgenehmigung. Liegt es nach dem 1. November 2012, ist ein RDKS vorgeschrieben. Alternativ kannst du im Bordhandbuch nachlesen oder beim Hersteller nachfragen.
Was mache ich, wenn nach dem Reifenwechsel die Reifendruck-Kontrollleuchte leuchtet?
In vielen Fällen müssen die Sensoren nach dem Reifenwechsel neu angelernt oder programmiert werden – besonders bei direktem RDKS. Du kannst das über das Bordmenü erledigen oder in einer Werkstatt prüfen lassen.
Lisbeth Maler
Ich wusste gar nicht, dass RDKS-Sensoren für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen und damit eine hilfreiche Zusatzausstattung darstellen. Ich habe erst seit Kurzem ein Auto. Deswegen kenne ich mich mit dem Autozubehör noch nicht wirklich aus.
Günther Lerber
Ich muss bald mit meinem Auto zum TÜV und damit auch zur Pickerl Überprüfung. Außerdem müssen auch die Reifen getauscht werden. Deshalb ist es gut zu wissen, dass es je nach System erforderlich ist, die Sensoren beim Wechsel der Reifen zu programmieren und zu justieren.
Stefan
„Ab dem 20. Mai 2018 jedoch werden Fahrzeuge, für die RDKS-Sensoren vorgeschrieben sind, mit einem erheblichen Mangel vermerkt“
Bedeutet das im Umkehrschluss für alle Fahrzeuge bei denen ein RDKS nicht vorgeschrieben ist (zB Bj 2011) ist es für den TÜV egal ob es funktioniert? Meine Recherche im Internet lässt vermuten dass dem so ist, allerdings konnte ich nirgends eine klare Aussage finden…