Die Hauptuntersuchung steht an, und plötzlich taucht die Frage auf: Sind meine Reifen überhaupt noch TÜV-tauglich? Gerade wenn dein Auto schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist die Nervosität oft groß. Kein Wunder, denn abgefahrene Profile, kleine Beschädigungen oder eine falsche Reifengröße können schnell zur Beanstandung führen. Wer durchfällt, muss zur Nachprüfung – und das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

Doch keine Sorge: Wenn du rechtzeitig weißt, worauf der TÜV bei den Reifen achtet, kannst du dich gezielt vorbereiten. Mit dieser Checkliste erfährst du, welche Punkte bei der Reifenkontrolle besonders wichtig sind – von der Profiltiefe über das Alter der Reifen bis zur richtigen Laufrichtung. So gehst du sicher und entspannt zur Hauptuntersuchung – und vermeidest typische Fehler, die dich die Prüfplakette kosten könnten.

Reifenkontrolle vor dem TÜV: Profiltiefe wird mit Messgerät an einem Autoreifen geprüft.
 

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Was prüft der TÜV an den Reifen?

Warum die Reifenkontrolle für die Hauptuntersuchung wichtig ist

Reifen gehören zu den sicherheitsrelevanten Bauteilen deines Autos. Sie sind die einzige Verbindung zur Straße – und genau deshalb schaut der TÜV hier besonders genau hin. Eine mangelhafte Bereifung kann dazu führen, dass du die Plakette nicht bekommst. Das betrifft nicht nur das Profil, sondern auch Schäden, das Alter oder die korrekte Montage.

Die Prüfer achten darauf, ob deine Reifen ausreichend Grip bieten, gleichmäßig abgefahren sind, keine sichtbaren Schäden aufweisen und zur Felge sowie zum Fahrzeugmodell passen. Werden hier Mängel festgestellt, musst du nachbessern – schlimmstenfalls wird dein Auto als verkehrsunsicher eingestuft.

Was du bei der regelmäßigen Prüfung deiner Reifen beachten solltest

Um beim TÜV keine böse Überraschung zu erleben, solltest du deine Reifen nicht erst kurz vor dem Termin kontrollieren. Achte regelmäßig auf folgende Punkte:

  • Profiltiefe: mindestens 1,6 Millimeter, besser 3 mm bei Sommerreifen und 4 mm bei Winterreifen
  • Gleichmäßiger Abrieb: keine stark abgefahrenen Stellen oder einseitiger Verschleiß
  • Schäden: keine Risse, Beulen oder Einschnitte an der Reifenflanke oder im Profil
  • Reifendruck: regelmäßig prüfen, da falscher Druck das Fahrverhalten und den Verschleiß beeinflusst
  • Reifengröße und -typ: müssen mit den Angaben in den Fahrzeugpapieren bzw. im CoC-Dokument übereinstimmen
  • Alter der Reifen: ab etwa 6 Jahren kritisch, auch wenn das Profil noch gut aussieht

Wenn du dir bei einem Punkt unsicher bist, hilft ein kurzer Check in der Werkstatt – oder du wirfst einen Blick in die Checkliste deines TÜV-Dienstleisters.

Reifenprofil und Mindestprofiltiefe beim TÜV

Welche Mindestprofiltiefe deine Reifen für den TÜV haben müssen

Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Reifen liegt bei 1,6 Millimetern. Unterschreiten deine Reifen diesen Wert, gilt das Fahrzeug als verkehrsunsicher – und du bestehst den TÜV nicht. Besonders bei nasser Fahrbahn kann ein zu geringes Profil schnell gefährlich werden, weil sich der Bremsweg verlängert und die Aquaplaning-Gefahr steigt.

Viele Experten empfehlen, Sommerreifen bereits ab einer Profiltiefe von 3 Millimetern zu ersetzen. Für Winterreifen gilt: am besten schon ab 4 Millimetern tauschen, da sie bei Schnee und Eis sonst ihre Haftung verlieren.

Warum abgefahrene Reifen beim TÜV zum Problem werden

Ein abgefahrener Reifen kann weit mehr als nur ein kosmetisches Problem sein. Je stärker das Profil abgenutzt ist, desto schlechter greift der Reifen bei Nässe, in Kurven oder beim Bremsen. Gerade bei älteren Fahrzeugen wird beim TÜV besonders darauf geachtet, ob das Profil gleichmäßig abgefahren ist oder ob die Reifen einseitig verschlissen sind. Letzteres kann auf eine fehlerhafte Spur oder falschen Reifendruck hinweisen – und fällt bei der Hauptuntersuchung negativ auf.

So misst du die Profiltiefe deiner Reifen richtig

Du kannst die Profiltiefe ganz einfach selbst kontrollieren. Am zuverlässigsten funktioniert das mit einem Profiltiefenmesser, den es in Baumärkten oder online schon für wenige Euro gibt. Setze ihn an mehreren Stellen in den Hauptprofilrillen an – möglichst weit außen, in der Mitte und auf der Innenseite. So erkennst du auch ungleichmäßigen Abrieb.

Tipp: Wenn du keinen Profiltiefenmesser zur Hand hast, funktioniert auch eine 1-Euro-Münze. Verschwindet der goldene Rand vollständig im Profil, hast du noch rund 3 Millimeter Profiltiefe – das reicht für den TÜV in der Regel aus, liegt aber bereits im empfohlenen Wechselbereich.

Reifen beschädigt oder ungleichmäßig abgefahren – was sagt der TÜV?

Welche Schäden an Reifen beim TÜV beanstandet werden

Der TÜV nimmt sichtbare Schäden an deinen Reifen sehr ernst. Schon kleine Risse, Schnitte, Beulen oder Ausbuchtungen können ein Grund sein, warum dein Auto keine Plakette bekommt. Besonders kritisch sind Schäden an der Reifenflanke oder im Bereich der Lauffläche. Denn hier kann sich die Struktur des Reifens so weit geschwächt haben, dass die Sicherheit im Straßenverkehr nicht mehr gewährleistet ist.

Auch sogenannte Profilausbrüche – also kleine Stellen, an denen sich Teile des Gummis lösen – werden beim TÜV bemängelt. Diese können entstehen, wenn der Reifen über einen langen Zeitraum mechanisch belastet wurde oder das Material bereits spröde ist. Wird so ein Mangel festgestellt, muss der Reifen in der Regel ersetzt werden.

Warum ungleichmäßig abgefahrene Reifen auffallen können

Reifen müssen sich gleichmäßig abnutzen. Wenn ein Reifen auf einer Seite stärker abgefahren ist als auf der anderen, kann das verschiedene Ursachen haben: eine verstellte Achsgeometrie, falscher Reifendruck oder verschlissene Fahrwerkskomponenten. Diese Art von Verschleiß ist für den TÜV ein Hinweis auf mögliche technische Mängel – und kann dazu führen, dass du zur Nachprüfung musst.

Außerdem beeinträchtigt ein einseitig abgefahrener Reifen die Fahrsicherheit. Es kann zu einem leichten Ziehen zur Seite kommen, zu unruhigem Fahrverhalten oder erhöhtem Rollwiderstand. Deshalb solltest du ungleichmäßigen Abrieb nicht nur wegen des TÜV, sondern vor allem aus Sicherheitsgründen ernst nehmen.

Was du bei beschädigter Reifenflanke oder Profilausbrüchen tun solltest

Wenn du kleine Beschädigungen an der Reifenflanke entdeckst, solltest du sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. In der Flanke befinden sich keine Stahlgürtel wie in der Lauffläche – deshalb ist sie besonders empfindlich. Schon ein Bordsteinrempler kann zu einem strukturellen Schaden führen, der von außen nur schwer zu erkennen ist.

Spätestens bei Profilausbrüchen oder sichtbaren Gewebeeinrissen solltest du den Reifen sofort austauschen. Die Gefahr eines Platzers ist real – und das kann im Straßenverkehr lebensgefährlich werden. Selbst wenn du den Schaden selbst nicht als schwerwiegend einstufst, wird ihn der TÜV-Prüfer ganz anders bewerten.

Reifengröße und Felgen – das prüft der TÜV auch

Welche Reifengröße laut TÜV erlaubt ist

Nicht jede Reifengröße ist für jedes Fahrzeug zugelassen. Der TÜV prüft deshalb, ob die montierten Reifen mit den eingetragenen Angaben in den Fahrzeugpapieren übereinstimmen. In neueren Zulassungsbescheinigungen Teil I steht meist nur eine Reifengröße. Doch über das sogenannte CoC-Dokument (Certificate of Conformity) kannst du weitere zulässige Dimensionen finden.

Fährst du eine nicht eingetragene Reifengröße, ohne dass sie genehmigt wurde, erlischt die Betriebserlaubnis deines Fahrzeugs. Das bedeutet nicht nur ein „Nicht bestanden“ beim TÜV, sondern auch den Verlust deines Versicherungsschutzes – ein Risiko, das sich leicht vermeiden lässt.

Wo du passende Reifendimensionen findest (CoC-Dokument)

Das CoC-Dokument gehört zu den Fahrzeugunterlagen und listet alle vom Hersteller freigegebenen Reifengrößen auf – oft auch alternative Felgengrößen. Wenn dir das Dokument fehlt, kannst du es beim Hersteller oder beim Händler anfordern. Vor allem bei gebrauchten Autos lohnt sich ein kurzer Blick hinein, um sicherzustellen, dass die aktuelle Bereifung zulässig ist.

Auch auf den Seitenwänden der Reifen findest du die Reifendimension, zum Beispiel: 205/55 R16. Diese Angaben sollten mit denen aus dem CoC-Dokument übereinstimmen. Weicht die montierte Größe davon ab, ohne dass eine Änderungsabnahme erfolgt ist, kann der TÜV dies beanstanden.

Warum die richtige Felge und Schrauben entscheidend sind

Nicht nur die Reifengröße, auch die Felgen müssen zur Fahrzeugzulassung passen. Der TÜV prüft deshalb, ob es sich um freigegebene Felgentypen handelt – gerade bei Nachrüstungen oder Tuning-Felgen. Achte darauf, dass die Felgen die passende Einpresstiefe (ET) haben und nicht über den Radkasten hinausstehen.

Ein weiterer Punkt, den viele vergessen: die Schrauben. Felgen dürfen nur mit den vom Hersteller vorgesehenen Schrauben montiert werden. Andere Schrauben können zwar optisch passen, aber sich bei längerer Fahrt lösen – ein gefährliches Sicherheitsrisiko. Auch das wird beim TÜV kontrolliert und kann bei falscher Montage zur Plakettenverweigerung führen.

Reifen mit falscher Laufrichtung – ein Risiko beim TÜV?

So erkennst du die Laufrichtung deiner Sommerreifen

Viele Sommerreifen sind laufrichtungsgebunden – das bedeutet, sie sind so konstruiert, dass sie nur in eine bestimmte Richtung optimal funktionieren. Die Laufrichtung ist auf der Reifenflanke mit einem Pfeil oder dem Hinweis „Rotation“ gekennzeichnet. Dieser Pfeil muss bei der Montage nach vorne zeigen, also in Fahrtrichtung.

Wenn du keinen Pfeil findest, handelt es sich vermutlich um einen Reifen ohne festgelegte Laufrichtung. Auch solche Modelle sind erlaubt, aber laufrichtungsgebundene Reifen bieten meist bessere Leistungen bei Nässe, leiseres Fahrverhalten und ein stabileres Handling.

Haben alle Reifen eine Laufrichtung? Die wichtigsten Hinweise

Nein, nicht alle Reifen haben eine vorgegebene Laufrichtung. Besonders bei Allwetter- oder Winterreifen kommen auch asymmetrische Profile zum Einsatz. Diese Reifen müssen nicht in eine bestimmte Richtung montiert werden, haben aber oft eine „Outside“-Markierung, die nach außen zeigen muss. Verwechsle das nicht mit der Laufrichtung – es handelt sich um zwei verschiedene Angaben.

Wenn du dir unsicher bist, wirf einen Blick in die Montageanleitung oder frage deine Werkstatt. Eine falsche Montage kann die Fahreigenschaften deutlich verschlechtern – und fällt beim TÜV in vielen Fällen negativ auf.

Welche Folgen falsch montierte Reifen beim TÜV haben können

Sind laufrichtungsgebundene Reifen in falscher Richtung montiert, beeinträchtigt das ihre Leistung – besonders bei Nässe. Der TÜV kann das als Mangel werten, vor allem wenn dadurch die Sicherheit im Straßenverkehr gefährdet ist.

Zwar bedeutet ein Montagefehler nicht automatisch, dass du durch die Hauptuntersuchung fällst, doch wird er oft als geringer Mangel vermerkt. Im schlimmsten Fall musst du die Reifen korrekt montieren und zur Nachprüfung erscheinen. Um das zu vermeiden, kontrolliere am besten vor dem TÜV-Termin alle Reifen auf richtige Laufrichtung und Position.

Wie alt dürfen Reifen für den TÜV sein?

Welche Altersgrenzen der TÜV bei Autoreifen vorgibt

Der TÜV macht keine feste gesetzliche Vorgabe, wie alt ein Reifen maximal sein darf. Trotzdem achten die Prüfer auf das Herstellungsdatum – vor allem bei sichtbar gealterten Reifen. Als Faustregel gilt: Ab einem Alter von sechs Jahren solltest du besonders genau hinschauen. Spätestens nach zehn Jahren sollten Reifen unabhängig vom Profilzustand ausgetauscht werden.

Ein alter Reifen kann Risse im Gummi, Versprödungen oder einen Verlust an Grip zeigen – alles Faktoren, die sicherheitsrelevant sind. Ist der Reifen trotz ausreichender Profiltiefe porös oder hart, wird der TÜV das bemängeln und du bekommst die Plakette möglicherweise nicht.

Wie du das Reifenalter an der DOT-Nummer erkennst

Die sogenannte DOT-Nummer findest du auf der Reifenflanke. Sie besteht aus vier Ziffern, zum Beispiel „2419“. Die ersten beiden Ziffern stehen für die Produktionswoche, die letzten beiden für das Jahr. In diesem Fall wurde der Reifen in der 24. Kalenderwoche 2019 hergestellt.

Achte darauf, dass du die DOT-Nummer auf allen vier Reifen kontrollierst. Vor allem bei gebrauchten Fahrzeugen oder beim Nachrüsten werden manchmal Reifen mit unterschiedlichen Produktionsjahren montiert – das kann beim TÜV auffallen.

Warum alte Reifen trotz guter Profiltiefe durchfallen können

Das Profil sieht noch gut aus – aber der Reifen ist acht Jahre alt? Dann solltest du nicht automatisch davon ausgehen, dass er TÜV-tauglich ist. Mit der Zeit verändern sich die Materialeigenschaften des Gummis. Die Reifen werden härter, der Grip nimmt ab, und im schlimmsten Fall reißt der Reifen bei Belastung.

Der TÜV schaut nicht nur aufs Profil, sondern auch auf den Zustand des Reifens insgesamt. Sind Altersspuren sichtbar oder ist das Gummi spröde, wirst du auf einen Austausch hingewiesen. Besonders streng wird bei Wohnmobilen und Anhängern geprüft – hier gelten oft strengere interne Richtlinien.

Deine TÜV-Checkliste für Reifen

Was du vor dem TÜV an deinen Reifen kontrollieren solltest

Bevor du zur Hauptuntersuchung fährst, solltest du dir die Zeit nehmen, deine Reifen gründlich zu prüfen. Hier eine kompakte Übersicht der wichtigsten Punkte, auf die der TÜV besonders achtet:

  • Profiltiefe mindestens 1,6 mm (besser: 3 mm Sommerreifen, 4 mm Winterreifen)
  • Reifen dürfen keine Risse, Schnitte, Beulen oder Profilausbrüche aufweisen
  • Alle Reifen gleichmäßig abgefahren – kein einseitiger Verschleiß
  • Reifengröße und -typ müssen zu den Angaben im CoC-Dokument passen
  • DOT-Nummer kontrollieren: nicht älter als 8–10 Jahre
  • Laufrichtung bei laufrichtungsgebundenen Reifen beachten
  • Felgen dürfen nicht beschädigt sein und müssen mit passenden Schrauben befestigt sein

Häufige Fehler bei der Reifenkontrolle vermeiden

Viele fallen beim TÜV nicht wegen großer Mängel durch, sondern wegen kleiner, vermeidbarer Details: falsche Reifendimension, übersehene Schäden an der Flanke oder ein zu alter Reifen mit noch gutem Profil. Auch die falsche Laufrichtung wird gern übersehen – ein typischer Fehler bei der schnellen Montage.

Mach dir vor dem TÜV bewusst: Reifen sind sicherheitsrelevant. Der Zustand deiner Reifen kann entscheidend dafür sein, ob du die Plakette bekommst oder zur Nachprüfung musst.

Die wichtigsten Punkte aus der TÜV-Reifenprüfung auf einen Blick

  • Reifen regelmäßig prüfen – nicht erst kurz vor dem TÜV
  • Bei Unsicherheiten lieber in der Werkstatt nachfragen
  • Die offizielle TÜV-Checkliste (z. B. von TÜV Süd) kann eine gute Ergänzung sein
  • Gut gewartete Reifen verbessern nicht nur die Prüfchancen, sondern auch deine Sicherheit im Alltag

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