Durch immer schärfere Abgasnormen verbessern sich auch die Techniken, um den Ausstoß von schädlichem CO2 von Dieselfahrzeugen zu reduzieren. Seit der Einführung der Abgasnorm EURO 4 verbauen die Hersteller daher in ihren Fahrzeugen AGR-Systeme mit AGR-Kühlern. Besonders bei leistungsstarken Motoren werden dadurch die Abgasemissionen merklich gesenkt. Durch die teils extremen Temperaturschwankungen, die bei Verbrennungsprozessen im Motor entstehen, kann es zu Defekten auch am AGR-Kühler kommen. Welche Symptome darauf hinweisen, welche Prüfmethoden in der Werkstatt angewandt werden und welche Kosten damit verbunden sind, erfährst du im nachfolgenden Beitrag.  

   

Funktion und Einbau des AGR-Kühlers

Verbaut zwischen Abgas- und Ansaugkrümmer, übernimmt der AGR-Kühler als Teil des Abgasrückführungssystems (AGR) eine wichtige Rolle im Verbrennungsprozess. Er besteht in der Regel aus Aluminium oder Edelstahl und ähnelt einem flaschenähnlichen Bauteil mit mehreren Leitungen und Anschlüssen, durch den Kühlflüssigkeit und Abgase in den Kühler strömen. Nach Verlassen des Kühlers werden die temperierten Abgase der Verbrennung genau dosiert erneut zugeführt. Durch diesen Prozess vermindern sich die Stickoxide bereits, bevor sie am Katalysator ankommen. Gesteuert wird das AGR-Ventil über einen Wandler, der mechanisch, elektropneumatisch (EPW) oder rein elektrisch (EDW) funktioniert.

 

Mögliche Defekte am AGR-Kühler

Ein AGR-Kühler ist kein klassisches Verschleißteil, tritt dennoch ein Defekt auf, ist das meist auf die extremen Temperaturschwankungen, die im Kühler auftreten, zurückzuführen. So bilden sich aggressive Verbrennungsprodukte im Kühler, die auf lange Sicht zu einer Undichtigkeit führen, häufig auf der Abgasseite des Kühlers, aufgrund der hohen Temperaturen. Teilweise kann ein AGR-Kühler auch “reißen”. Dadurch entweicht der Abgasdruck unkontrolliert, mit der Folge von fehlendem Ladedrucks des Turboladers.

 

So macht sich ein undichter AGR-Kühler bemerkbar!

Ein Symptom für einen undichten AGR-Kühler kann der schleichende Verlust des Kühlmittels mit einer erhöhten Motortemperatur sein. Ein solcher Verlust bleibt zunächst oft unbemerkt, weil bei laufendem Motor der Abgasgegendruck höher ist als der Druck im Kühlsystem. Wird der Motor abgestellt, lässt der Druck nach und die Kühlflüssigkeit entweicht in den Motor. Beim erneuten Starten des Wagens kommt es dann zu sogenannten „Wasserschlägen“, die letztlich Kolben, Pleuel und Zylinder stark beschädigen können.

 

AGR-Kühler defekt: Wechsel in der Werkstatt!

Eine Reparatur eines defekten AGR-Kühlers ist meist ausgeschlossen. Durch die hohen Temperaturen würde eine Abdichtung früher oder später wieder zu Problemen führen. Daher wird das defekte Bauteil nach einem Prüfverfahren ersetzt.

 

Wechsel eines Abgaskühlers

Im ersten Schritt wird das Kühlmittel abgelassen, dann werden die Zuleitungen vom Kühlventil entfernt. Ebenfalls demontiert werden das Wärmeschutzblech und die Ölleitung am Turbolader. Nach dem Lösen der Befestigungsschrauben kann der Abgaskühler schließlich abgebaut werden. So sieht der theoretische Ablauf aus. Durch unterschiedliche Hersteller von Fahrzeugen sind die Einbaulage und die Art der Montage von Motor zu Motor unterschiedlich. 

 

Reinigung des Abgaskühlers

Ergibt sich beim Prüfen aller Funktionen, dass der AGR-Kühler oder dessen Anschlüsse von innen lediglich verschmutzt sind, hilft oft das Reinigen mit Druckluft- oder einem Reinigungsspray. In den meisten Fällen muss der AGR-Kühler dennoch komplett ersetzt werden.

 

Kosten für den Tausch von defektem AGR-Kühler

Die Kosten für den Austausch des AGR-Kühlers sind bei jedem Auto unterschiedlich hoch. Das liegt vor allem daran, dass je nach Fahrzeugmodell unterschiedlich umfangreiche Demontagearbeiten nötig sind, um den Kühler zu erreichen. Ein fabrikneuer Kühler für die Abgasrückführung kostet ab etwa 190 Euro aufwärts und der Zeitaufwand für den Wechsel liegt oft bei etwa drei Stunden und mehr. Mehr als die Hälfte der Gesamtkosten entfallen daher auf die reine Arbeitszeit. Abhängig vom jeweiligen Fahrzeug, von der Werkstatt und der Region, belaufen sich die Kosten insgesamt auf mindestens 500 Euro. Dennoch sollten die Arbeiten einer Fachwerkstatt anvertraut werden, weil der AGR-Kühler eine Komponente des sensiblen und zugleich hoch belasteten Abgasrückführungssystems ist.

 
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