Defekte am Hauptbremszylinder stören die Umwandlung der mechanischen Pedalkraft in die hydraulische Bremskraft, durch die der benötigte Bremsdruck aufgebaut wird, um ein Fahrzeug abzubremsen. Wie der Aufbau des Hauptbremszylinders sich zusammensetzt, welche Symptome bei einem defekt auftreten und mit welchen Kosten bei einer Reparatur des Hauptbremszylinders zu rechnen ist, erfährst du im folgenden Beitrag.
In diesem Ratgeber erfährst du, woran du einen defekten Hauptbremszylinder erkennst, wie du ihn prüfen kannst und welche Kosten beim Austausch auf dich zukommen. Außerdem werfen wir einen Blick auf den Aufbau und die Funktion dieses wichtigen Bauteils der Bremsanlage.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Hauptbremszylinder Funktion und Aufbau einfach erklärt
- 2 Hauptbremszylinder defekt erkennen: Symptome und typische Anzeichen
- 3 Bremsverhalten prüfen: So testest du den Hauptbremszylinder
- 4 Hauptbremszylinder prüfen und testen: So gehst du vor
- 5 Hauptbremszylinder reparieren oder tauschen – was lohnt sich?
- 6 Hauptbremszylinder wechseln: Kosten und Aufwand im Überblick
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Hauptbremszylinder Funktion und Aufbau einfach erklärt
Wie funktioniert ein Hauptbremszylinder im Auto?
Der Hauptbremszylinder ist das zentrale Element der hydraulischen Bremsanlage. Sobald du das Bremspedal betätigst, wird die mechanische Kraft deines Fußes auf einen Kolben im Hauptbremszylinder übertragen. Dieser Kolben drückt die Bremsflüssigkeit durch die Bremsleitungen und baut dadurch den notwendigen Druck auf, um die Bremsen an den Rädern zu aktivieren.
Bei modernen Fahrzeugen ist der Hauptbremszylinder in zwei voneinander unabhängige Kammern aufgeteilt. Diese doppelte Ausführung sorgt dafür, dass auch bei einem Ausfall eines Bremskreises noch ein zweiter aktiv bleibt – ein wichtiger Sicherheitsaspekt im täglichen Straßenverkehr.
Aufbau vom Hauptbremszylinder: Das steckt drin
Optisch erinnert der Hauptbremszylinder an eine kompakte Röhre, die direkt hinter dem Bremspedal sitzt – meist in Kombination mit dem Bremskraftverstärker. Im Inneren arbeiten ein oder zwei Kolben, die von Federn und sogenannten Manschetten geführt und abgedichtet werden.
Verbunden ist der Hauptbremszylinder mit dem Ausgleichsbehälter für die Bremsflüssigkeit. Beim Betätigen des Bremspedals wird der Kolben gegen die Feder gedrückt, wodurch der Druck im System aufgebaut wird. Sobald du das Pedal wieder loslässt, kehrt der Kolben in seine Ausgangsposition zurück und die Bremsflüssigkeit fließt zurück in den Behälter.
Durch die Teilung in zwei Kammern – für Vorder- und Hinterachse – ist ein Ausfall der Bremsanlage unwahrscheinlicher, da ein Bremskreis im Notfall weiterhin funktioniert.
Hauptbremszylinder defekt erkennen: Symptome und typische Anzeichen
Ein defekter Hauptbremszylinder kann sich durch folgende Anzeichen bemerkbar machen:
- Keine äußeren Lecks erkennbar: Wenn alle anderen Komponenten wie Radbremszylinder und Bremsleitungen dicht sind, liegt die Ursache oft am Hauptbremszylinder.
- Verlängerter Pedalweg: Du musst das Bremspedal weiter durchtreten als sonst, bis die Bremsen reagieren.
- Durchsackendes Bremspedal: Hältst du das Pedal länger gedrückt, verliert es an Widerstand und wandert langsam Richtung Boden.
- Nachlassender Bremsdruck: Der Druckaufbau ist schwach oder ungleichmäßig, wodurch das Bremsverhalten unzuverlässig wird.
- Weiches oder schwammiges Pedalgefühl: Beim Bremsen fehlt der gewohnte Widerstand im Pedal.
Bremsverhalten prüfen: So testest du den Hauptbremszylinder
Wenn du dir nicht sicher bist, ob der Hauptbremszylinder defekt ist, kannst du eine einfache Prüfung selbst durchführen: Drücke das Bremspedal bei stehendem Fahrzeug mehrfach kräftig durch. Fühlt es sich beim ersten Tritt normal an, sinkt aber beim Halten oder erneutem Treten langsam durch, deutet das auf einen internen Druckverlust hin.
Kontrolliere zusätzlich, ob sich unter dem Fahrzeug oder im Bereich des Hauptbremszylinders Bremsflüssigkeit sammelt – auch das kann auf Undichtigkeiten hindeuten.
Beachte aber: Eine eindeutige Diagnose ist oft nur in der Werkstatt möglich. Dort wird die gesamte Bremsanlage auf Funktion und Dichtheit geprüft, um einen Defekt zweifelsfrei festzustellen.
Hauptbremszylinder prüfen und testen: So gehst du vor
Hauptbremszylinder selbst prüfen – geht das?
Ja, du kannst erste Anzeichen für einen defekten Hauptbremszylinder selbst überprüfen. Achte dabei auf folgende Punkte:
- Bremspedal mehrfach durchtreten: Wird das Pedal nach mehrmaligem Treten weich oder sinkt es beim Halten langsam durch, kann das ein Hinweis auf Undichtigkeiten im Hauptbremszylinder sein.
- Auffälligkeiten beim Bremsen im Stand: Halte das Bremspedal bei laufendem Motor gedrückt. Gibt das Pedal langsam nach, stimmt der Druckaufbau nicht.
- Kontrolle der Bremsflüssigkeit: Prüfe den Stand im Ausgleichsbehälter. Ist genügend Bremsflüssigkeit vorhanden, aber das Pedalverhalten auffällig, kann das Problem im Inneren des Hauptbremszylinders liegen.
- Sichtprüfung auf Undichtigkeiten: Untersuche den Bereich rund um den Hauptbremszylinder auf Bremsflüssigkeitsspuren. Tropfen oder feuchte Stellen deuten auf Undichtigkeiten hin.
Diese Maßnahmen liefern erste Hinweise – sie ersetzen jedoch keine professionelle Diagnose.
Wann du den Hauptbremszylinder in der Werkstatt prüfen lassen solltest
Sobald du beim Bremsen eines oder mehrere der oben genannten Symptome feststellst, solltest du dein Fahrzeug zeitnah in eine Werkstatt bringen. Die Werkstatt kann:
- den Bremsdruck exakt messen,
- das gesamte Bremssystem auf Lecks und Undichtigkeiten prüfen,
- den Hauptbremszylinder gezielt auf Verschleiß untersuchen,
- und im Zweifel den Wechsel fachgerecht durchführen.
Gerade bei sicherheitsrelevanten Bauteilen wie dem Hauptbremszylinder solltest du kein Risiko eingehen. Schon kleine Undichtigkeiten können die Bremsleistung erheblich beeinträchtigen.
Tipp: Selbsthilfewerkstatt oder freie Werkstatt?
Du möchtest den Hauptbremszylinder nicht selbst tauschen, weißt aber nicht, welche Werkstatt die richtige für dich ist? Dann informiere dich über die Unterschiede zwischen einer Selbsthilfewerkstatt und einer freien Werkstatt. Beide haben Vor- und Nachteile – je nachdem, ob du selbst mit anpacken oder lieber alles vom Profi machen lassen willst.
Hauptbremszylinder reparieren oder tauschen – was lohnt sich?
Ist eine Reparatur vom Hauptbremszylinder sinnvoll?
Grundsätzlich lässt sich ein Hauptbremszylinder theoretisch reparieren – zum Beispiel durch den Einbau eines Reparatursatzes mit neuen Dichtungen und Manschetten. In der Praxis ist das allerdings selten empfehlenswert.
Der Hauptbremszylinder ist ein sicherheitsrelevantes Bauteil. Schon kleinste Undichtigkeiten oder Verschleiß im Inneren können zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr führen. Deshalb entscheiden sich die meisten Werkstätten und Fahrzeughalter für den Austausch gegen ein Neuteil.
Hinzu kommt: Die Arbeitszeit für eine Reparatur unterscheidet sich kaum vom Wechsel – aber das Risiko für spätere Probleme ist deutlich höher. Ein neues Teil bietet dir mehr Sicherheit und oft auch Garantie.
Hauptbremszylinder tauschen: So läuft die Reparatur ab
Der Austausch des Hauptbremszylinders erfolgt in mehreren Schritten:
- Ausbau des alten Hauptbremszylinders
- Kontrolle der umliegenden Komponenten (z. B. Bremskraftverstärker, Dichtungen, Anschlüsse)
- Einbau des neuen Hauptbremszylinders
- Auffüllen der Bremsflüssigkeit
- Entlüften des gesamten Bremssystems
- Funktionsprüfung der Bremsanlage
Je nach Fahrzeugmodell dauert der Wechsel etwa 1,5 bis 3 Stunden. In dieser Zeit wird sichergestellt, dass keine Luft mehr im System ist und alle Komponenten zuverlässig arbeiten.
Auch wenn es auf den ersten Blick teurer wirkt – der komplette Tausch ist in den meisten Fällen die sicherere und langfristig günstigere Lösung.
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Hauptbremszylinder wechseln: Kosten und Aufwand im Überblick
Wenn der Hauptbremszylinder defekt ist, wird er in der Regel durch ein Neuteil ersetzt. Die Gesamtkosten setzen sich aus Material, Arbeitszeit und zusätzlichen Leistungen wie dem Entlüften der Bremsanlage zusammen.
Typische Kosten für den Wechsel
Posten | Beschreibung | Kosten (ca.) |
---|---|---|
Neuer Hauptbremszylinder | Ersatzteil, abhängig vom Fahrzeugmodell | 100 – 250 € |
Arbeitszeit in der Werkstatt | Ausbau, Einbau, Anpassung der Bremsanlage | 100 – 200 € |
Bremsflüssigkeit neu befüllen | Neue Flüssigkeit und Entsorgung der alten | 20 – 40 € |
Entlüften der Bremsanlage | Fachgerechte Entlüftung aller Bremskreise | 30 – 60 € |
Gesamtkosten (inkl. Einbau) | Durchschnittliche Komplettkosten je nach Werkstatt | 250 – 550 € |
Faktoren, die die Kosten beeinflussen können
- Fahrzeugtyp und Baujahr
- Qualität des Ersatzteils (Originalteil oder Nachbau)
- Zugänglichkeit des Bauteils im Motorraum
- Regionale Preisunterschiede bei Werkstätten
- Ob zusätzliche Teile (z. B. Bremsleitungen oder Dichtungen) ebenfalls getauscht werden müssen
Bei älteren Fahrzeugen oder bei sehr hohen Laufleistungen kann es sinnvoll sein, im gleichen Zug auch die Bremsleitungen oder den Bremskraftverstärker überprüfen zu lassen.
Broumand
sehr gut beschriebenen teil über defekten
Hauptbremszylinder . Genauso ist bei meinem Wagen , aber bis jetzt ist keiner schlaue Mechaniker
aufgefallen , dass es an Hauptbremszylinder liegen kann , sogar nicht mal bei Renault , da mein Wagen
ist ein Grand Scenic III