Was ist das wichtigste aktive Sicherheitssystem eines Autos? Richtig, die Bremse! Trittst du auf das Bremspedal, wird das Fahrzeug innerhalb weniger Sekunden langsamer oder ganz zum Stillstand kommen. Du musst dich immer darauf verlassen können, dass die Bremsen ihre Arbeit zuverlässig verrichten. Denn ansonsten wäre die Unfallgefahr sofort erhöht, wenn die Bremswirkung nachlässt. Das kann durchaus passieren, wenn der Radbremszylinder defekt ist. Insofern geht es in diesem Beitrag nicht nur um Technik, sondern auch um die Sicherheit aller im Straßenverkehr.

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Welche Funktionen hat der Radbremszylinder?

Tritt der Fahrer auf das Bremspedal, wird diese mechanische Kraft mit Hilfe der Bremsflüssigkeit auf den hier vorgestellten Radbremszylinder übertragen. Dieser weist einen Kolben auf, der die Bremsbacken in Richtung Bremsscheibe drückt. Hierdurch entsteht der Bremseffekt. Bremszylinder spielen also eine zentrale Rolle beim Bremsvorgang, weshalb sie bei jeder Inspektion und insbesondere auch bei der Hauptuntersuchung unter die Lupe genommen werden.

Bremszylinder sind nicht nur bei Trommelbremsen, sondern auch bei Scheibenbremsen zu finden. Hier sind sie jedoch im Inneren des Bremssattels versteckt. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, einen ausreichenden Druck auf die Bremsklötze sicherzustellen. Während bei Trommelbremsen meistens von Radbremszylindern die Rede ist, fällt im Zusammenhang mit Scheibenbremsen öfter der Begriff Bremszylinder. Im Grunde meinen beide Begriffe dasselbe. Ohnehin sind Trommelbremsen heute kein Standard mehr für die Hinterachse von Fahrzeugen. Nur noch bei Kleinfahrzeugen kommt dieser Bremsentyp regelmäßig zum Einsatz. Hier wird deutlich, dass die Bremsanlage exakt auf die Anforderungen der jeweiligen Fahrzeugklasse zugeschnitten sein muss.

 

Symptome: Wann ist der Wechsel des Radbremszylinders erforderlich?

Es liegt in der Natur der Sache, dass Radbremszylinder sehr vielen äußeren Einflüssen ausgesetzt sind. Dazu gehören insbesondere Schmutz, Öl, Salze (von gestreuten Straßen), Hitze, Feuchtigkeit und Schläge, die durch unebenen Fahrbahnbelag auf das Fahrzeug einwirken. Angesichts dessen handelt es sich um ein typisches Verschleißteil, das besonders bei Vielfahrern irgendwann nach zigtausend Kilometern Probleme verursachen kann.

Am Ende des Radbremszylinders befinden sich sogenannte Staubklappen: Diese verursachen erfahrungsgemäß irgendwann Probleme. Hier sind flexible Manschetten verbaut, die irgendwann von Materialermüdung gezeichnet sind. Ein Schaden an der Staubklappe sorgt dafür, dass Schmutz direkt in den Zylinder vordringen kann. Ist das der Fall, wirst du ein Knirschen hören. Zudem kann es zu einer spürbar schlechteren Bremswirkung kommen, wobei diese auf den Achsen unterschiedlich ausfallen kann: Das Fahrzeug zieht so beim Bremsen zu einer Seite.

 

Checkliste: Diese Symptome kann ein defekter Radbremszylinder aufweisen

– Der Bremspedalweg wird weich oder härter (deutliche Änderung am Fuß spürbar).

– Die Bremsleistung wird schlechter, der Bremsweg verlängert sich.

– Die Bremse verzögert ungleichmäßig.

– Es tritt Bremsflüssigkeit aus, ggf. leuchtet die Warnleuchte im Cockpit.

– Bei demontierten Reifen ist Korrosion am Zylinder erkennbar.

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Defekter Radbremszylinder? Ein klarer Fall für die Werkstatt!

Einleitend haben wir verdeutlicht, dass die Bremse eine sicherheitstechnische Hauptrolle spielt. Daher sollten nur Kfz-Experten Diagnosen und anschließende Arbeiten an defekten Radbremszylindern vornehmen. Jeder Blick und jeder Handgriff muss sitzen! Stellst du Probleme der genannten Art fest, solltest du umgehend eine Werkstatt ansteuern oder direkt einen Termin vereinbaren. Es besteht die Gefahr, dass es zu einem plötzlichen Verlust von Bremskraft kommt. Ein längerer Bremsweg erhöht die Gefahr eines Auffahrunfalls erheblich. Bei einem vermuteten Defekt an der Bremsanlage besteht akuter Handlungsbedarf.

 

Defekter Radbremszylinder kann zu Problemen bei der Hauptuntersuchung führen

Auch beim TÜV bzw. der Hauptuntersuchung wird ein defekter Radbremszylinder garantiert für Probleme sorgen. Misst der Prüfer eine nicht normgerechte Bremswirkung, wird dein Auto durchfallen. Das gilt auch für den Fall, dass das Auto auf beiden Seiten sehr unterschiedlich verzögert. Insofern kann es sein, dass ein Schaden am Radbremszylinder bei der Hauptuntersuchung als erheblicher Mangel festgestellt wird. Undichtigkeiten an der Bremsanlage führen ebenfalls dazu, dass der Wagen durchfällt.

 

Überblick: Diese Defekte am Radbremszylinder kann ein Fachmann diagnostizieren

– Undichtigkeiten

– Ungleiche Bremswirkung

– Verschleiß oder altersbedingte Deformation der Kolbendichtungen

– Defekt/Bruch an der Kolbenrückstellfeder

– Kolbenfresser

– Abnutzungserscheinungen an der Zylinderbohrung

 

Werkstattrechnung: Wie viel kostet der Wechsel des Radbremszylinders?

Wie bei allen Reparaturen solltest du dir auch für den Radbremszylinder ein individuelles Angebot einholen, um mit aussagekräftigen Kosten rechnen zu können. Die Kosten für den Wechsel des Radbremszylinders hängen im Wesentlichen vom Fahrzeugmodell und der Komplexität der verbauten Bremsanlage ab.

Bei Kleinwagen kannst du für einen neuen Radbremszylinder inklusive Arbeitskosten mit etwa 200 Euro (teils auch darunter) rechnen. Bei der Sicht- und Funktionsprüfung wird ein Fachmann schnell feststellen, ob einer oder mehrere Bremszylinder an deinem Fahrzeug beschädigt sind und ausgetauscht werden müssen. Eine Reparatur oder Generalüberholung des Radbremszylinders kommt in vielen Fällen nicht infrage: Zum einen ließe sich damit kaum Geld sparen und angesichts der erforderlichen Materialrobustheit ist der Austausch die nachhaltigere Lösung.

 

Besonderheiten und Kostenfaktoren bei älteren Fahrzeugen

Bei älteren Fahrzeugen wird es sich gerade an der Hinterachse meistens noch um Trommelbremsen handeln. Hier kann der Wechsel beider Radbremszylinder und auch der Bremsbeläge erforderlich sein, was die Kosten steigen lässt. Ersatzteile sollten verfügbar sein, wobei bei älteren Modellen mit einer gewissen Vorlaufzeit für die Beschaffung zu rechnen ist. Daher solltest du einen Werkstatttermin vereinbaren, um für verlässliche Abläufe zu sorgen. So stellst du sicher, dass das Fahrzeug noch am selben Tag mit einer wieder einwandfrei funktionierenden Bremsanlage durchstarten kann.

 
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