Gigaliner

Der Startschuss ist gefallen. Ab 2017 dürfen die Gigaliner in Deutschland auf über 11.600 km durch Deutschland rollen. Nur die Bundesländer Berlin und Saarland bleiben für die 25,25 Meter langen Gefährte noch tabu.

Gigaliner ab 2017 auf deutschen Straßen

Die Lang-Lkw werden ab Jahresbeginn 2017 anrollen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) erklärte in Frankfurt bei der Tagung des Güterverkehr- und Logistikverbandes BGL, sein Ministerium habe die Verordnung für einen Regelbetrieb der sogenannten Gigaliner fertiggestellt. Danach dürfen sie vom kommenden Jahr an auf einem festgelegten Streckennetz von 11 600 Kilometer fahren. Die 25,25 Meter langen Fahrzeuge sind 6,5 Meter länger als normale Lkw. Doch dürfen sie nicht schwerer als diese sein (maximal 40 Tonnen).

ökologische Vorteile der Lang-LKW’s

Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), nun könnten die ökologischen Vorteile der Fahrzeuge voll wirksam werden. „Denn zwei Lang-Lkw ersetzen drei konventionelle Lkw-Fahrten.“ Die wissenschaftliche Begleitung des Feldversuchs hätten die Bedenken gegen Lang-Lkw längst entkräftet, sagt Wissmann, „denn die Untersuchungen zeigen klar: Lang-Lkw sind sicher, sie entlasten Straße und Umwelt, senken den Verbrauch und die CO2-Emissionen. Pro transportierte Tonne werden bis zu 25 Prozent CO2 eingespart.“ Lang-Lkw seien – so Wissmann – zudem hervorragend für den Einsatz im kombinierten Verkehr mit der Schiene geeignet.

Gigaliner nicht in Berlin und im Saarland erlaubt

Als 14. von 16 Bundesländern habe in der vergangenen Woche Rheinland-Pfalz seine Teilnahme erklärt, berichtete der Minister. Damit sind die Gigaliner nur noch in Berlin und im Saarland von den Straßen verbannt. Seit 2012 waren Gigaliner in einem Feldversuch getestet worden. Die Tests, die zum Jahresende auslaufen und ein umfangreiches Gutachten hätten die Bedenken der Gegner entkräftet, sagte Dobrindt.

Güterverkehr benachteiligt

Die „Allianz pro Schiene“ sprach laut „Spiegel online“ von einer Katastrophe für den gerade beschlossenen „Klimaschutzplan 2050“ der Regierung. Der Lkw-Transport werde mit staatlicher Unterstützung billig gemacht und die umweltfreundlichen Güterbahnen würden im Wettbewerb ausgebremst.