Servolenkungen sind eine Errungenschaft moderner Fahrzeuge, die kein Fahrer mehr missen möchte. Das wirst du blind unterschreiben, wenn du bereits ein sehr altes Fahrzeug ohne Servolenkung gefahren hast. Oder hast du vielleicht aktuell Probleme mit der Servolenkung, indem du beim Lenken einen hohen Pfeifton hörst? In diesem Fall könnte es erforderlich sein, an der Servolenkung Öl zu wechseln. Denn dieses ist für eine reibungslose Funktion in ausreichender Menge unverzichtbar.

Eigentlich hält die Servolenkung ein Autoleben lang: Undichtigkeiten oder altes sowie minderwertiges Öl können aber dazu führen, dass sie nicht wie gewohnt funktioniert. Das ist dann zu tun …

servolenkung erklärt
   

Erste Schritte, bevor du an der Servolenkung Öl wechseln solltest

Liegt offenbar ein Problem an der Servolenkung vor, kannst du selber auf erste Ursachenforschung gehen und dann ggf. eine Werkstatt ansteuern (oder selbst an der Servolenkung Öl wechseln, dazu eine Anleitung am Ende).

  1. Stand des Servoöls prüfen (die genaue Lokalisierung kannst du dem Handbuch entnehmen, das ggf. auch online für dein Fahrzeug verfügbar ist).
  2. Schaue dir die Farbe des Servoöls an, um das Alter einschätzen zu können: Klares Öl mit niedrigem Ölstand spricht für ein Leck, dunkles Servoöl für ein hohes Alter und/oder starke Verschmutzungen.
  3. In beiden Fällen besteht Handlungsbedarf: Je weniger gut du dich im Motorraum auskennst, desto eher solltest du eine Fachwerkstatt aufsuchen. Gerade das Auffinden eines Lecks kann sehr viel Fingerspitzengefühl erforderlich machen.
 

Warum bei der Servolenkung Öl wechseln?

Es liegt in der Natur der Sache, dass du irgendwann an der Servolenkung Öl wechseln musst (beim Motor ist das ja noch viel regelmäßiger notwendig). Intensive Belastungen führen zu einer Verschlechterung der Ölqualität, worunter die Performance der Servolenkung spürbar leiden kann.

Durch eine aggressive Fahrweise kann es beispielsweise zur Überhitzung kommen. Eventuell ist das gesamte System altersbedingt aber auch undicht, sodass eine Reparatur unausweichlich ist. Beim Gebrauchtwagenkauf kann sich im Nachhinein herausstellen, dass falsches bzw. minderwertiges Servoöl zum Einsatz gekommen ist. Spätestens im Zuge einer Inspektion werden mögliche Probleme erkannt, da der Füllstand hierbei routinemäßig kontrolliert werden sollte.

 

Wann bei der Servolenkung Öl wechseln?

Wann du bei der Servolenkung Öl wechseln solltest, hängt vom Hersteller ab. Wenn du dein Fahrzeug regelmäßig nach Herstellervorgaben warten lässt, machst du automatisch alles richtig. Oft hält das Servoöl mehrere Jahre bzw. über eine Distanz von 100.000 Kilometern. Du solltest also nicht unbedingt „warten“, bis sich ein Problem mit dem Servoöl schon am Lenkrad bemerkbar macht.

Bei folgenden Symptomen ist es eine prüfenswerte Idee, an der Servolenkung Öl wechseln zu wollen:

  • Das Öl hat seine Farbe geändert und ist dunkel geworden.
  • Der Widerstand beim Lenken hat sich spürbar erhöht.
  • Beim Lenken/Rangieren hörst du komische Geräusche.
  • Es könnte sich auch ein brennender Geruch bemerkbar machen.

Ist eine Reparatur an der Pumpe oder anderen Bestandteilen der Servolenkung notwendig, sollte in aller Regel auch das Öl erneuert werden.

Servolenkung Öl wechseln
 

Welches Fluid kaufen?

Im Handbuch wird der Hersteller genaue Angaben machen, welches Öl für die Servolenkung zu nutzen ist. Du kannst Dich auch im Fachbetrieb beraten lassen. Auch Verpackungen sollten sich explizite Hinweise finden, ob ein Servoöl für ein bestimmtes Fahrzeug geeignet ist.

Grundsätzlich sind minerale, halbsynthetische und synthetische Öle zu unterscheiden. Minerale Fluide für die Servolenkung sind zwar schonend für Gummielemente, haben aber eine vergleichsweise kurze Lebensdauer. Auch das Problem der Schaumbildung ist bekannt. Dieses Problem haben halb-synthetische Öle nicht, sie sind aber auf der anderen Seite nicht sehr schonend für die Gummielemente einer Servolenkung. Daher sind synthetische Öle für die Servolenkung funktional und qualitativ oft die beste Lösung: Spezielle Zusätze erhöhen die Leistungsfähigkeit und sie stellen sicher, dass das Öl schonend für die gesamte Servolenkung ist. Wenn du an einer langlebigen Lösung interessiert bist, liegst du mit synthetischen Servoölen meistens richtig. Die lange Lebensdauer kann auch einen höheren Preis rechtfertigen.

 

Kann ich selber an der Servolenkung Öl wechseln?

Ja, wenn du fit für Arbeiten im Motorraum bist und das folgende Equipment griffbereit hast:

  1. Wagenheber und Unterstellböcke für vorne.
  2. Reifenkeile für die Hinterachse.
  3. Eine geeignete Absaugpumpe und einen Auffangbehälter.
  4. Neues Servoöl, das laut Herstellerangaben geeignet ist.
  5. Einen Helfer, der das durchspülen ermöglicht.

Hast du nicht alles zur Hand, solltest du deine Werkstatt damit beauftragen, an der Servolenkung Öl zu wechseln. Ansonsten geht es mit diesen Schritten unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen weiter:

  1. Vorderseite des Wagens anheben und Sicherung vornehmen.
  2. Behälter lokalisieren und mit einer Spritze und Pumpe das alte Öl in einen Behälter ablassen.
  3. Dazu den Rücklaufschlauch abnehmen und diesen in den Auffangbehälter legen.
  4. Neues Servoöl in das System einfüllen, bis zur Maximal-Markierung bzw. so lange, bis das neue Fluid aus dem Schlauch fließt.
  5. Rücklaufschlauch wieder in die richtige Position bringen.
  6. Motor zünden, Lenkrad einige Male betätigen.
  7. Prüfen, ob ausreichend Öl eingefüllt ist.
  8. Nach einigen Fahrten den Ölstand erneut prüfen und Undichtigkeiten ausschließen.
 

Servolenkung Öl wechseln lassen: Kosten?

Die Kosten für einen Liter bewegen sich meistens zwischen 15 und bis zu 50 Euro. Beim Austausch in Eigenregie ist also mit überschaubaren Kosten zu rechnen. Auch beim routinemäßigen Wechsel im Rahmen einer Inspektion sollten sich etwaige Zusatzkosten in einem überschaubaren Rahmen bewegen.

 

Zusammenfassung: So kannst du bei der Servolenkung Öl wechseln

Du weißt jetzt, wann und wie du bei der Servolenkung Öl wechseln solltest. Wenn du keine fundierten Kfz-Kenntnisse mitbringst, solltest du den Wechsel besser in einer Werkstatt durchführen lassen, damit es beim Ablassen nicht zu Verunreinigungen kommt.

Bei der Auswahl von neuem Servoöl solltest du auf Qualität und Langlebigkeit bzw. ein Fluid Wert legen, das vom Hersteller empfohlen oder auch ggf. explizit zugelassen ist. Ignorieren der hier genannten Symptome ist keine Lösung, denn eine schwergängige Lenkung macht wirklich keine Freude. Auch dem TÜV nicht, der ein solches technisches Problem aus Sicht der Verkehrssicherheit äußerst kritisch bewerten wird.

 
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