Das sogenannte Doppelkupplungsgetriebe (DKG) oder Direktschaltgetriebe stellt ein automatisiertes Schaltgetriebe dar. Fahrzeugingenieure wollten mit dieser Innovation die Vorteile von Schalt- und Automatikgetrieben vereinen. Da aber zwei separate Kupplungen, Getriebe und ein zusätzliches Steuerelement zusammenspielen müssen, sind technische Probleme bei dieser komplexen Konstruktion nicht selten. Häufig kommt es zu Problemen beim Starten, zum Ruckeln oder auch eigenartigen Geräuschen beim Kuppeln. Gerade bei der Markteinführung vor gut 20 Jahren kamen Kinderkrankheiten an Doppelkupplungsgetrieben häufig vor.

Hier kannst du dir einen kompakten Überblick verschaffen und Ursachenforschung betreiben.

doppelkupplungsgetriebe
   

Anfängliche Probleme mit Doppelkupplungsgetrieben

Als beispielsweise Volkswagen dieses neue System einführte, kam es häufig zu Störungen mit dem Temperatursensor. Dadurch konnte es zu Problemen mit dem Leerlauf kommen. Generell stellte sich heraus, dass wärmere klimatische Bedingungen einen negativen Einfluss auf die Funktionsweise eines Doppelkupplungsgetriebes ausüben. Je höher die Temperaturen, desto anfälliger erscheinen die empfindlichen Sensoren.

 

Was sind Anzeichen für Probleme mit dem Doppelkupplungsgetriebe?

Vibrationen oder Ruckeln sind sichere Anzeichen, dass ein Doppelkupplungsgetriebe nicht richtig arbeitet. Besonders beim Anfahren im unteren Drehzahlbereich können sich Probleme einstellen. Die Intensität des Ruckelns kann variieren und so stark sein, dass an einen Auffahrunfall gedacht werden kann. Läuft dieses Getriebe im wahrsten Wortsinne nicht rund, wirst du das als Fahrer sehr deutlich zu spüren bekommen.

 

Übersicht: Häufige Probleme mit Doppelkupplungsgetrieben

  • Verzögerungen beim Schaltvorgang
  • Unpassende Schaltpunkte
  • Schaltvorgänge und Motordrehzahl sind nicht optimal abgestimmt
  • Zu kurze Beschleunigungsphase
  • Übermäßiger Verschleiß der Kupplung
  • Defekte an mechanischen Bauteilen des Doppelkupplungsgetriebes
 

Synthetiköl kann Probleme mit dem Doppelkupplungsgetriebe verursachen

Es zeichnet sich ab, dass auch werkseitig verwendetes Synthetiköl zu den beschriebenen Problemen führen kann. Gerade im Falle einer feuchten und heißen Witterung kann das Öl schwefelhaltige Schadstoffe bilden, die zur Kristallbildung im Getriebe führen. Im Steuergerät kann es dadurch zu einem Kurzschluss kommen. Angesichts dieser Problematik sind die Hersteller mittlerweile dazu übergegangen, mineralisches Getriebeöl zu verwenden.

 

Was tun bei Problemen mit dem Doppelkupplungsgetriebe?

Je nach Intensität solltest du nicht lange weiterfahren und schnellstmöglich einen Werkstatttermin zur Kontrolle und ggf. Reparatur vereinbaren. Du solltest in jedem Fall teure Folgeschäden vermeiden und starkes Ruckeln nicht lange dulden.

Akuter Handlungsbedarf besteht auch, wenn eine entsprechende Warnanzeige im Cockpit aufleuchtet. Für Laien ist eine Diagnose von außen so gut wie unmöglich. Auch Kfz-Experten müssen u. a. spezielle Diagnosegeräte einsetzen, um Fehlercodes auslesen und entschlüsseln zu können. Erst danach geht es an die Sichtprüfung. In einigen Fällen kann ein Software-Update ausreichend sein, in anderen Fällen müssen beide Kupplungssätze ausgetauscht werden. Zwar ist auch ein Doppelkupplungsgetriebe auf die Lebensdauer eines Autos angelegt, aber der Fehlerteufel kann im Detail dieses komplexen Systems stecken.

Falls das Auto von einem Herstellerrückruf betroffen ist, solltest du schnell in der Werkstatt vorstellig werden. In diesem Fall werden erforderliche Reparaturkosten meistens vom Hersteller getragen. Eine regelmäßige Wartung im Zuge der vom Hersteller vorgesehenen Inspektionen ist die beste Prävention, um möglichst wenige Probleme mit einem Doppelkupplungsgetriebe zu bekommen.

 

Was kostet die Reparatur eines Doppelkupplungsgetriebes?

Aufgrund der komplexen Mechanik und Steuerung gibt es keine Alternative zur Diagnosestellung in einer Fachwerkstatt, die ggf. auch auf den Hersteller spezialisiert ist. Handelt es sich um ein neues Fahrzeug, können Werkstattkosten durch die Fahrzeuggarantie vom Hersteller übernommen werden. Es darf sich dann allerdings nicht um Verschleiß handeln.

Wie teuer die Reparatur im Einzelfall ist, kannst du nur mit einem Kostenvoranschlag aussagekräftig konkretisieren. Fahrzeuggröße und Hersteller spielen entscheidende Rollen für die Kosten der Reparatur eines Doppelkupplungsgetriebes. Nicht selten können Werkstattkosten in Höhe von mehreren hundert Euro anfallen. Handelt es sich nur um eine kleine mechanische Störung oder ein notwendiges Software-Update, fallen die Werkstattkosten nicht stark ins Gewicht.

Nur um eine preisliche Vorstellung zu haben: Fabrikneue Getriebe dieser Bauart kosten im Schnitt deutlich mehr als 3.000 Euro. Eine Kupplung kostet etwa 400 Euro. Der Arbeitslohn macht einen nicht unerheblichen Teil der Gesamtkosten aus, da der Austausch einiges an Zeit braucht. Bei älteren Fahrzeugen kann es daher Sinn machen, ein gebrauchtes Doppelkupplungsgetriebe einzubauen.

 
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