Das Auto ruckelt, quietscht oder verzieht beim Bremsen? Dann ist es höchste Zeit, die Bremsanlage mal zu begutachten bevor die Bremsen defekt sind. Wie du abgenutzte Bremsbeläge erkennst, von was die Lebensdauer bei Bremsbelägen und Bremsscheiben abhängt und welche Kosten beim Wechsel auf dich zukommen, erfährst du im nachfolgenden Beitrag.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Welche Arten von Bremsanlagen gibt es?
- 2 Woran erkennst du, ob deine Bremse defekt ist?
- 3 Bremsbeläge und Bremsscheiben: So lange halten sie wirklich
- 4 Neue Bremsen quietschen – was du jetzt tun solltest
- 5 Was kostet es, Bremsen zu reparieren oder zu wechseln?
- 6 Wann lohnt sich ein Preisvergleich für die Bremsenreparatur?
- 7 Häufig gestellte Fragen zum Thema: Bremsen defekt
- 7.1 Was bedeutet die Warnmeldung „Bremssystem defekt“ im Auto?
- 7.2 Wie erkenne ich, ob meine Bremsbeläge defekt oder abgenutzt sind?
- 7.3 Kann ich mit kaputten Bremsen noch weiterfahren?
- 7.4 Was kosten neue Bremsen inklusive Einbau?
- 7.5 Warum quietschen neue Bremsen nach dem Wechsel?
- 7.6 Zählt Bremsflüssigkeit auch zu den Verschleißteilen?
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Welche Arten von Bremsanlagen gibt es?
Die meisten modernen Autos sind heute mit Scheibenbremsen ausgestattet. Sie haben die früher weit verbreiteten Trommelbremsen weitgehend ersetzt. Scheibenbremsen kommen nahezu immer an der Vorderachse zum Einsatz – und das aus gutem Grund: Beim Bremsen verlagert sich das Gewicht des Fahrzeugs nach vorn, weshalb dort eine besonders starke Bremswirkung nötig ist. Nur bei einigen Kleinwagen oder Fahrzeugen mit niedriger Motorleistung sind Scheibenbremsen auch an der Hinterachse verbaut – manchmal sogar in Kombination mit Trommelbremsen hinten.
Die Scheibenbremse arbeitet mit einer rotierenden Scheibe, die fest mit der Radnabe verbunden ist. Beim Bremsen drücken die Bremsbeläge, die auf sogenannten Bremsklötzen sitzen, beidseitig gegen die Bremsscheibe – das Rad wird dadurch abgebremst.
Die Trommelbremse hingegen nutzt eine innenliegende Trommel, in der sich zwei Bremsbacken befinden. Wird die Bremse betätigt, werden die Bremsbacken nach außen gegen die Trommel gepresst und bremsen so die Drehbewegung des Rads ab. Auch wenn sie bei modernen Fahrzeugen kaum noch an der Vorderachse eingesetzt wird, ist die Trommelbremse bei der Handbremse oder an der Hinterachse weiterhin verbreitet – vor allem wegen ihrer geschlossenen Bauweise und geringeren Kosten.

Woran erkennst du, ob deine Bremse defekt ist?
Defekte Bremsen kündigen sich oft mit klaren Warnsignalen an – du musst sie nur richtig deuten. Je früher du die Symptome erkennst, desto günstiger fällt in der Regel die Reparatur aus. Hier erfährst du, worauf du achten solltest, wenn deine Bremse kaputt sein könnte.
Typische Symptome für kaputte Bremsen beim Auto
Wenn deine Bremsen kaputt sind, zeigt sich das meist durch:
- ein schleifendes, mahlendes oder quietschendes Geräusch beim Bremsen,
- einen verlängerten Bremsweg,
- ein schwammiges Gefühl im Bremspedal oder
- eine auffällige Warnleuchte im Cockpit.
Auch ein niedriger Stand der Bremsflüssigkeit oder ein flatterndes Pedal können auf ein Problem mit der Bremsanlage hinweisen.
Wie sich defekte Bremsbeläge und Bremsscheiben anhören
Ein deutlich hörbares Quietschen oder Kratzen beim Bremsen kann ein Hinweis auf abgenutzte Bremsbeläge oder beschädigte Bremsscheiben sein. Manche Fahrzeuge haben auch eine mechanische Verschleißanzeige – ein Metallstift erzeugt dabei ein schrilles Geräusch, wenn der Belag zu dünn wird. Spätestens dann solltest du einen Termin in der Werkstatt vereinbaren.
Warum dein Auto beim Bremsen ruckelt oder zur Seite zieht
Wenn dein Auto beim Bremsen leicht zur Seite zieht oder das Lenkrad vibriert, kann das auf eine ungleichmäßige Bremskraftverteilung oder verzogene Bremsscheiben hindeuten. Auch ein defekter Bremssattel oder ein verschlissener Bremsbelag auf nur einer Seite kann die Ursache sein. Ruckelt es beim Bremsen, deutet das oft auf eine ungleichmäßig abgenutzte Bremsscheibe hin.
Tipp: Bremssattel rechtzeitig prüfen lassen
Ein festsitzender oder undichter Bremssattel kann die Bremskraft stark beeinträchtigen – und im schlimmsten Fall die gesamte Bremsanlage beschädigen. In unserem Beitrag erfährst du, woran du einen defekten Bremssattel erkennst und was bei der Reparatur in der Werkstatt genau gemacht wird.
Bremsbeläge und Bremsscheiben: So lange halten sie wirklich
Wie lange Bremsbeläge und Bremsscheiben halten, lässt sich nicht pauschal sagen – denn das hängt stark von deinem Fahrverhalten, dem Fahrzeugtyp und dem Einsatzgebiet ab. Wer viel im Stadtverkehr unterwegs ist oder regelmäßig bergige Strecken fährt, belastet die Bremse deutlich mehr als jemand, der meist über Landstraßen rollt. Trotzdem gibt es Richtwerte, an denen du dich orientieren kannst.
Wie lange halten Bremsbeläge beim Auto?
Bei normaler Fahrweise kannst du davon ausgehen, dass Bremsbeläge zwischen 30.000 und 120.000 Kilometer durchhalten. Sportliches Fahren, viele Vollbremsungen oder minderwertige Beläge können die Lebensdauer deutlich verkürzen. Wichtig: Die Beläge sollten spätestens dann gewechselt werden, wenn der Restbelag unter zwei Millimeter fällt. Viele Fahrzeuge besitzen heute auch eine Verschleißanzeige, die dich rechtzeitig warnt – entweder über eine Kontrollleuchte oder ein deutliches Quietschen.
Wann du abgenutzte Bremsscheiben wechseln solltest
Bremsscheiben halten meist länger als die Beläge, im Durchschnitt etwa 100.000 bis 150.000 Kilometer. Doch auch hier spielen Materialqualität und Belastung eine große Rolle. Zeigt die Scheibe Riefen, Rost oder ist die Mindestdicke erreicht (diese ist direkt auf der Scheibe eingeprägt), muss sie gewechselt werden. Ein flatterndes Bremspedal oder Vibrationen beim Bremsen können ebenfalls Hinweise auf eine beschädigte Bremsscheibe sein.
Eigenschaft | Trommelbremsen | Scheibenbremsen |
---|---|---|
Bremsleistung | Geringer, vor allem bei starker Beanspruchung | Hoch, auch bei sportlicher Fahrweise |
Wartung | Weniger wartungsintensiv | Müssen häufiger kontrolliert werden |
Hitzebeständigkeit | Neigen bei starker Beanspruchung zum Überhitzen | Bessere Wärmeableitung, daher hitzebeständiger |
Lebensdauer der Beläge | Bis zu 150.000 km oder mehr | Oft kürzer, abhängig vom Fahrstil (30.000–120.000 km) |
Einsatzbereich | Häufig an der Hinterachse oder bei der Handbremse | Meist an der Vorderachse, oft auch rundum bei modernen Autos |
Preis & Bauweise | Günstiger, geschlossenes System | Etwas teurer, offen zugänglich |
Tipp: Regelmäßiger Bremsencheck spart Geld und Nerven
Ein Bremsencheck sollte nicht erst bei quietschenden Geräuschen oder Warnleuchten erfolgen. Viele Werkstätten bieten einen kostenlosen Bremsencheck an – zum Beispiel beim Reifenwechsel oder im Rahmen eines Frühjahrs– oder Winterchecks. So erkennst du frühzeitig Verschleiß und vermeidest teure Reparaturen.
Neue Bremsen quietschen – was du jetzt tun solltest
Du hast deine Bremsen gerade wechseln lassen und jetzt quietschen sie? Das ist zwar ärgerlich, aber nicht ungewöhnlich. In den meisten Fällen steckt kein ernster Defekt dahinter – oft lässt sich das Problem mit ein paar einfachen Maßnahmen beheben.
Ursachen für quietschende Bremsen nach dem Wechsel
Diese Gründe können dafür sorgen, dass neue Bremsen quietschen:
- Reibflächen noch nicht eingefahren: Neue Bremsbeläge und Bremsscheiben müssen sich erst aneinander anpassen. In der Einfahrphase sind Geräusche normal.
- Einbaufehler: Wenn Bremsklötze nicht korrekt montiert wurden oder nicht sauber sitzen, kann es zu Vibrationen und damit zum Quietschen kommen.
- Fehlende Schmierung: Wird keine Zinkpaste verwendet, fehlt die Dämpfung zwischen Bremsbelag und Sattel – das führt zu Schwingungen.
- Nur Beläge gewechselt: Wenn die alten Bremsscheiben nicht mit getauscht werden, kann der unterschiedliche Verschleiß zu Geräuschen führen.
Warum Zinkpaste beim Bremsenwechsel wichtig ist
Eine häufige Ursache für quietschende Bremsen ist das Vergessen der Zinkpaste. Diese spezielle Schmierpaste wird auf die Rückseite der Bremsbeläge aufgetragen, damit sich keine störenden Schwingungen zwischen Belag und Sattel bilden. Wird sie nicht oder nur unzureichend verwendet, kann das Material beim Bremsen vibrieren – was du dann als Quietschen wahrnimmst. Sprich deine Werkstatt am besten gezielt darauf an, ob die Zinkpaste verwendet wurde.
Wie du neue Bremsbeläge richtig einfährst
Auch dein Fahrverhalten nach dem Wechsel spielt eine wichtige Rolle. Neue Bremsen müssen sich erst einfahren, bevor sie ihre volle Leistung entfalten. Vermeide in den ersten 200 bis 300 Kilometern harte Bremsmanöver, insbesondere aus hohen Geschwindigkeiten. Stattdessen solltest du mehrfach sanft abbremsen, damit sich die Beläge gleichmäßig an die Bremsscheiben anpassen. Wer direkt nach dem Einbau eine Vollbremsung macht, riskiert verzogene Scheiben oder verglaste Beläge – und damit erneut quietschende Bremsen.
Was kostet es, Bremsen zu reparieren oder zu wechseln?
Die Kosten für den Bremsenwechsel hängen stark davon ab, welche Teile betroffen sind, welches Fahrzeug du fährst und wie viel Arbeitszeit in der Werkstatt nötig ist. In der folgenden Tabelle findest du typische Preisrahmen für verschiedene Leistungen:
Leistung | Kosten (ca.) | Hinweise |
---|---|---|
Nur Bremsbeläge wechseln (Vorder- oder Hinterachse) | 100 – 250 € | Günstigste Variante, vor allem bei rechtzeitigem Wechsel |
Bremsbeläge + Bremsscheiben wechseln (eine Achse) | 250 – 500 € | Standardmaßnahme bei stärkerem Verschleiß |
Kompletter Bremsenwechsel (vorn und hinten) | 500 – 1.000 € | Je nach Fahrzeugmodell und System |
Trommelbremse reparieren oder tauschen | 200 – 600 € | Selten nötig, aber aufwendiger bei festgerosteten Teilen |
Festgefahrener Bremssattel / Kolben lösen oder ersetzen | 150 – 400 € | Mehrkosten durch zusätzliche Arbeitszeit möglich |
Bremsflüssigkeit wechseln (inkl. Entlüften) | 50 – 120 € | Sollte alle 2 Jahre oder bei Defekt erneuert werden |
Was beeinflusst die Kosten für deine Bremsenreparatur?
- Fahrzeugtyp: Je größer oder schwerer das Auto, desto teurer oft die Teile und der Einbau.
- Teilequalität: Originalteile sind teurer, halten aber meist länger.
- Arbeitszeit: Wenn Bauteile festsitzen, verlängert sich der Werkstattaufwand deutlich.
- Verschleißumfang: Muss nur der Belag oder auch die Scheibe gewechselt werden?
Tipp: Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln
Alte oder verschmutzte Bremsflüssigkeit kann die Bremsleistung stark beeinträchtigen. In unserem Ratgeber erfährst du, wie oft ein Wechsel nötig ist, worauf du achten solltest und mit welchen Kosten beim Bremsflüssigkeit wechseln du rechnen musst.
Wann lohnt sich ein Preisvergleich für die Bremsenreparatur?
Die Preise für das Reparieren oder Wechseln der Bremsen unterscheiden sich oft deutlich – selbst in derselben Stadt. Ein Preisvergleich kann dir schnell mehrere hundert Euro sparen, ohne dass du auf Qualität verzichten musst. Besonders in folgenden Fällen solltest du verschiedene Angebote einholen:
So erkennst du, wann sich ein Werkstatt-Preisvergleich lohnt:
- Du bist in einer Großstadt oder Ballungsregion unterwegs:
Hier ist die Auswahl an Werkstätten groß – der Wettbewerb senkt die Preise. Vergleichen lohnt sich fast immer. - Du bekommst beim TÜV den Hinweis auf Bremsverschleiß:
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um mehrere Kostenvoranschläge einzuholen – oft gibt es Unterschiede bei den Arbeitskosten. - Die Werkstatt empfiehlt dir einen Komplettwechsel der Bremsanlage:
Lass dir schriftlich erklären, welche Teile genau betroffen sind, und hol dir Vergleichsangebote ein – z. B. auch mit gebrauchten oder überholten Teilen. - Du hast nur die Bremsbeläge erneuern lassen, und es quietscht trotzdem:
In manchen Fällen wurde unsauber gearbeitet – ein zweiter Werkstatttermin kostet extra. Hier lohnt sich ein Anbieter mit Qualitätsgarantie. - Du hast bereits hohe Reparaturkosten in letzter Zeit gehabt:
Wenn du sparen musst, kannst du durch einen Werkstattvergleich günstigere Anbieter finden – ohne auf Sicherheit zu verzichten.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema: Bremsen defekt
Was bedeutet die Warnmeldung „Bremssystem defekt“ im Auto?
Die Meldung „Bremssystem defekt“ weist darauf hin, dass ein Problem in der Bremsanlage vorliegt – zum Beispiel zu wenig Bremsflüssigkeit, verschlissene Bremsbeläge oder ein elektronischer Fehler im System. Du solltest nicht weiterfahren, sondern das Auto möglichst schnell in einer Werkstatt überprüfen lassen.
Wie erkenne ich, ob meine Bremsbeläge defekt oder abgenutzt sind?
Typische Anzeichen für abgenutzte Bremsbeläge sind quietschende Geräusche, ein verlängerter Bremsweg oder ein flatterndes Bremspedal. Auch ein niedriges Bremsflüssigkeitsniveau kann ein Hinweis sein. Viele Fahrzeuge haben zudem eine Verschleißanzeige.
Kann ich mit kaputten Bremsen noch weiterfahren?
Nein, mit defekten Bremsen zu fahren ist lebensgefährlich – nicht nur für dich, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer. Sobald du Symptome wie Schleifen, Ruckeln oder schlechte Bremsleistung bemerkst, solltest du umgehend eine Werkstatt aufsuchen.
Was kosten neue Bremsen inklusive Einbau?
Die Kosten für neue Bremsen hängen vom Fahrzeug und vom Umfang der Reparatur ab. Für Bremsbeläge allein kannst du mit 100 bis 250 € rechnen, für Bremsbeläge und Bremsscheiben zusammen mit 250 bis 500 € pro Achse. Ein kompletter Bremsenwechsel kann bis zu 1.000 € kosten.
Warum quietschen neue Bremsen nach dem Wechsel?
Neue Bremsen quietschen oft, weil sich Beläge und Scheiben noch nicht vollständig aufeinander eingeschliffen haben. Auch fehlende Zinkpaste oder ein nicht optimaler Einbau können die Ursache sein. Meist verschwinden die Geräusche nach dem Einfahren – andernfalls sollte die Werkstatt nachbessern.
Zählt Bremsflüssigkeit auch zu den Verschleißteilen?
Ja, Bremsflüssigkeit ist ein sicherheitsrelevanter Verschleißstoff und wird deshalb ebenfalls zu den Verschleißteilen gezählt. Mit der Zeit zieht sie Feuchtigkeit, was die Bremswirkung verschlechtert. Daher sollte sie spätestens alle zwei Jahre gewechselt werden – unabhängig von der Kilometerleistung.
Lisbeth Maler
Bis ich in mit meinem Oldtimer in einer Autowerkstatt war, wusste ich gar nicht, dass sich auf den Belägen Staub und Schmutz ansammeln, wenn ich das Auto längere Zeit nicht nutze. Meine Bremsen funktionierten einfach plötzlich nicht mehr. Ich werde künftig darauf achten.
Daniel Beier
Die Bremsen an unserem Auto waren zuletzt auch kaputt. Glücklicherweise haben wir einen Autoservice um die Ecke, die alles zeitnah reparieren konnten. Aber gut zu wissen, wie man die Anzeichen erkennen kann. Unsere Bremsen hatten nämlich auch lange gequietscht.