Verschleißteile — der darin enthaltene Begriff Verschleiß ist ein unschönes Wort, das du als Autofahrer wahrscheinlich gar nicht hören möchtest. Denn du weißt, dass damit ein Werkstattbesuch und somit Kosten verbunden sind. Aber es hilft nichts, denn durch tägliche Beanspruchung von Fahrwerk, Motor und mehr als 10.000 Einzelteilen bei modernen Fahrzeugen liegt Verschleiß in der Natur der Nutzung (oder besser gesagt Abnutzung). Mit einer behutsamen, materialschonenden Fahrweise und regelmäßigen Inspektionen kannst du als Besitzer Verschleiß minimieren und stets beobachten.

Hier zeigen wir dir typische Verschleißteile am Auto. Auch gehen wir auf die Frage ein, wann welche Verschleißteile am Auto zu wechseln sind und ob E-Autos bei diesem Thema im Vorteil sind.

Verschleißteile am Auto
   

Definition: Was sind Verschleißteile am Auto?

Hierbei handelt es sich um Bauteile wie Bremsscheiben oder Bremsbeläge, die im Fahrzeugbetrieb einer stetigen Belastung unterliegen und so im Laufe der Zeit verschleißen. Bremsen, diverse Betriebsflüssigkeiten, Reifen und der Auspuff sind als Beispiele nicht auf die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeugs ausgelegt, was auch rein technisch durch die enormen Kräfte und Einwirkungen von Hitze etc. schwierig zu erreichen wäre.

Ersatzteile sind somit die logische Konsequenz von Verschleiß am Auto: Mit zunehmendem Fahrzeugalter wird der Verschleiß ein Thema, Werkstattbesuche werden tendenziell teurer. Bei Neuwagen ist in den ersten Jahren mit Blick auf Verschleiß im Regelfall nicht mit großen Kosten zu rechnen. Hersteller geben je nach Modell bestimmte Intervalle bzw. die Lebensdauer von Bauteilen vor. Daher ist es wichtig, dass Inspektionen nach Herstellervorgaben durchgeführt werden. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass es sich immer um einer Vertragswerkstatt handeln muss.

 

Übersicht: Was sind die häufigsten Verschleißteile am Auto?

Zu den häufigsten Auto-Verschleißteilen, die in der Werkstatt Kosten verursachen, gehören die folgenden:

  • Bremsscheiben und Bremsbeläge (letztere haben eine kürzere Lebensdauer)
  • Reifen (verschleißen durch die konstante Reibung und vor allem bei abrupten Bremsmanövern)
  • Scheibenwischer (nutzen sich ähnlich wie Reifen ab)
  • Auspuffanlage (erfahrungsgemäß macht der Endtopf nach einigen Jahren Probleme)
  • Kupplung und Getriebe: regelmäßige Wartung verlängert die Lebensdauer!
  • Zahnriemen: Hier sind die Herstellervorgaben zu beachten, um einen Motorschaden zu verhindern
  • Keilriemen: lautes Quietschen sollte nicht ignoriert werden.
  • Stoßdämpfer: vorzeitiger Verschleiß begründet sich vor allem mit dem schlechten Zustand vieler Straßen (Schlaglöcher).
  • Batterie: kurze Strecken und Stromfresser beschleunigen den Verschleiß
  • Öl- und Luftfilter: Sollten bei Inspektionen regelmäßig erneuert werden
  • Betriebsflüssigkeiten wie Öl und Bremsflüssigkeit: Sind regelmäßig je nach Laufleistung und Serviceintervallen zu erneuern
  • Karosserie/Lack: Alles, was aus Metall besteht, kann irgendwann anfällig für Rost als Verschleißerscheinung werden
 

Welche Gewährleistung gibt es für Verschleißteile am Auto?

Das Gesetz sieht eine zweijährige Sachmängelhaftung vor, die für Gebraucht- und Neuwagen gilt. Du solltest beim Privatkauf von Gebrauchtwagen allerdings aufpassen, denn ein Ausschluss der Sachmängelhaftung ist hier die Regel. Daher empfiehlt es sich, ein Auto mit Blick auf Verschleiß vor dem Kauf genau unter die Lupe zu nehmen: So kannst du dich vor bösen Überraschungen in Form hoher Folgekosten am besten schützen.

Im Einzelfall solltest du immer genau die Bedingungen einer Gebraucht- oder auch Neuwagengarantie prüfen, die sich nicht selten über mehrere Jahre erstrecken kann: Im Kleingedruckten ist meistens vermerkt, dass typische Verschleißteile wie die hier genannten nicht unter die Garantie fallen. Liegt aber nachweislich ein Produktionsfehler vor, kann die Garantie eventuell doch greifen. Das solltest du in einer Fachwerkstatt prüfen lassen.

 

Wann sind welche Verschleißteile am Auto zu wechseln?

Auf diese Frage kann es keine absoluten Zeitwerte als Antwort geben, höchstens grobe Richtwerte zur Orientierung. Wie schnell Bauteile am Auto verschleißen, hängt insbesondere von der Nutzungsintensität, dem Fahrstil, der qualitativen Beschaffenheit des Fahrzeugs und von der Frage ab, ob das Auto regelmäßig in eine Werkstatt zur Inspektion kommt. Das ist die beste Prävention, um Verschleiß erst in einem fortgeschrittenen Fahrzeugalter zu einem Thema werden zu lassen.

Anhand einiger häufiger Beispiele wollen wir nun konkretisieren, wann welche Verschleißteile am Auto zu wechseln sind:

Reifen

Die Lebensdauer von Reifen ist klar begrenzt, nach spätestens 5 Jahren ist über einen Wechsel nachzudenken. Das gilt vor allem, wenn die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern für Reifen erreicht und die Oberfläche bereits porös ist. Natürlich macht es einen Unterschied, ob du 10.000 oder 30.000 km im Jahr fährst. Je höher die Laufleistung, desto eher werden neue Reifen aufzuziehen sein.

Motoröl und Bremsflüssigkeit

Diese wichtigen Betriebsmittel sollten jährlich bzw. alle zwei Jahre nach Herstellervorgaben erneuert werden, auch in Abhängigkeit von der Laufleistung. Beachte, dass ausreichend Öl wichtig ist, um den Verschleiß im Motor gering zu halten.

Bremsen (Scheiben und Bremsbeläge)

Die Lebensdauer dieser typischen Verschleißteile kann von Fahrzeug zu Fahrzeug teils deutlich variieren. Bremsbeläge nutzen sich schneller ab, sollten aber bis zu 50.000 km halten. Bremsscheiben verschleißen langsamer, an einen Wechsel ist zwischen 90.000 und 150.000 km zu denken. Bei einer regelmäßigen Inspektion wird Handlungsbedarf frühzeitig deutlich. Hier sind Elektroautos übrigens bezogen auf den Verschleiß im Vorteil, da die Bremswirkung durch einen Generator unterstützt wird.

Batterie als klassischer Problemfall

Beim Zahnriemen kann Verschleiß mit einem Motorschaden katastrophale Folgen haben. Daher sind die Herstellerintervalle genau einzuhalten. Hier ergibt sich zwischen 5 und 10 Jahren bzw. zwischen 60.000 und mehr als 200.000 km eine enorme Bandbreite. Letztlich zeigt nur der fachmännische Blick in der Kfz-Werkstatt, wie weit der Verschleiß am Zahnriemen bereits fortgeschritten ist.

Die Autobatterie gehört als klassischer Problemfall im Winter ebenfalls zu den Verschleißteilen.
 

Zukunftsfrage: Verschleißen Elektroautos weniger?

Ja, das kannst du generell so sehen. Die Ursache ist denkbar einfach: Bauteile wie Auspuff, Zylinder, Zahnriemen, Keilriemen, Getriebe, Kühlwasserpumpe und Einspritzanlage sind gar nicht vorhanden. Was bei reinen Stromern nicht da ist, kann auch nicht verschleißen! Auch die Bremsen werden bei einem E-Auto im Regelfall deutlich weniger beansprucht, sodass oft mit einer Lebensdauer von mehr als 100.000 km zu rechnen ist.

Der geringere Verschleiß relativiert insofern langfristig gesehen die noch höheren Kaufpreise etwas. Natürlich unterliegt auch das Fahrwerk stetigem Verschleiß, sodass regelmäßige Inspektionen bei Elektrofahrzeugen ebenfalls Pflicht sind. Schließlich kann auch die Bordelektronik viele Probleme anderer Art als Verschleiß verursachen.

 

Fazit: Verschleißteile werden mit zunehmendem Fahrzeugalter ein Thema!

Du weißt jetzt, was kennzeichnend für Verschleißteile am Auto ist und mit welchen Intervallen du ungefähr rechnen kannst. Und ja, mit einem vollelektrischen Auto bist du verschleißtechnisch auf der besseren Seite unterwegs.

Mit deiner Fahrweise und regelmäßigen Inspektionen sorgst du dafür, dass sich der Verschleiß in Grenzen hält und Erneuerungsbedarf frühzeitig erkannt wird. Denn aus einem Verschleißteil kann schnell ein teurer Folgeschaden entstehen, denke nur an den Zahnriemen als oft genanntes Beispiel. Und hier schließt sich der Kreis zur Kfz-Werkstatt deines Vertrauens: Viele Verschleißteile lassen sich nur mit fundierter Fachexpertise erneuern.

Für Verschleißteile greift die gesetzliche Gewährleistung nur zeitlich begrenzt, eine Garantie kommt meistens gar nicht auf (nur wenn Produktionsfehler vorliegen). Insofern sollte gerade beim Gebrauchtwagenkauf das Thema Verschleißteile ganz oben auf der Prüfagenda stehen. Du kannst auch über eine professionelle Fahrzeugbewertung nachdenken, um den Verschleiß wichtiger Bauteile berechenbar zu machen und so den Zustand insgesamt besser einschätzen zu können.

 
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